Der Stellenabbau ist eine Folge der verlängerten Wochenarbeitszeit.

An Rhein und Ruhr. 8810 Landesbeamte und Richter wechselten im vergangenen Jahr in den Ruhestand – noch nicht einmal jeder dritte von ihnen (31,2%) arbeitete bis zur Regelaltersgrenze von 65 Jahren. Das geht aus Zahlen hervor, die das Landesamt für Statistik gestern veröffentlichte. Sie zeigen auch, dass im Jahr 2008 deutlich mehr Beamte aus dem Dienst ausschieden (+25,1%) als im Jahr zuvor.

Und warum? Finanzministerium und Beamtenbund führen den starken Anstieg auf NRZ-Nachfrage übereinstimmend auf die noch unter der alten Regierung beschlossene Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden zurück. Der daraus resultierende Arbeitsplatzabbau dauere an. Zahlreiche Stellen mit „kw”-Vermerk (=künftig wegfallend) seien abgebaut worden und das auch über Vorruhestandsregelungen.

Stellenplan angepasst

Meinolf Guntermann, Landesvorsitzender des Beamtenbundes, erinnerte im NRZ-Gespräch daran, dass die Wochenarbeitszeit für Beamte in den 90er Jahren auf 38,5 Stunden herabgesetzt worden war – ohne Anpassung im Stellenplan, was zu erheblicher Mehrarbeit für die Beschäftigten führte. Nun werde die Arbeitszeit wieder raufgesetzt, der Stellenplan aber angepasst, weshalb die Beschäftigten schon wieder mehr arbeiten müssten. „Dieses Vorgehen kritisieren wir scharf”, so Guntermann.