Vom 30. Mai bis 2. Juni 2024 startet die große Routen-Party auf Zeche Zollverein in Essen. Wir haben den Überblick über die Highlights.

Die Route Industriekultur wird 25 Jahre alt: Seit 1999 gibt es dieses weltweit einmalige Kulturangebot, das mit seinen bedeutenden Ankerpunkten, mit beeindruckenden Panoramablicken in die industrielle Kulturlandschaft und mit lebendigen Siedlungen die Transformationsgeschichte des Ruhrgebiets verdichtet und die Geschichte der Region mit touristischen Highlights verbindet. Der Geburtstag wird natürlich angemessen gefeiert, den Auftakt macht das große Jubiläumswochenende vom 30. Mai bis 2. Juni auf Zeche Zollverein in Essen.

Ein Fest für Groß und Klein: Große Party am Familientag

Nach dem offiziellen Festakt am 29. Mai steigt die erste große Party am 30. Mai beim Familientag. Kinder und Familien dürfen sich an diesem Fronleichnamsdonnerstag auf ein Programm freuen, das drinnen und draußen für ordentlich Stimmung sorgt – Clowns und Ballon-Modellage inbegriffen. Der gesamte kunterbunte Tag steht von 10 bis 18 Uhr im Zeichen von Spiel, Spaß und Mitmachaktionen: In der Kunstkaue werden Besucherinnen und Besucher selbst zu Künstlern und gestalten ihren ganz persönlichen Stoffbeutel. Auch bei der Mitmachaktion „Bring‘ Farbe ins Wimmelbild und stanze Deinen Sticker“ haben Kreativität und Fantasie freien Lauf. Spannende Führungen auf dem Gelände der Zeche Zollverein lassen die Geschichte des Bergbaus lebendig werden – und auch hier können Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden. Auch kostenfreie Denkmalpfad-Touren sind dabei. Der Familientag hält daneben noch weitere tolle Extras wie den freien Eintritt ins Portal der Industriekultur mit neuem 360°-Filmerlebnis, die Fotoausstellung zur Industriekultur „Raum für Zukunft“, in die Mitmachzeche oder ins Ruhr Museum bereit.

Mitmachen ausdrücklich erwünscht: Der Familientag steht ganz im Zeichen von Spiel und Spaß.
Mitmachen ausdrücklich erwünscht: Der Familientag steht ganz im Zeichen von Spiel und Spaß. © Matthias Duschner/Stiftung Zollverein

Für schwindelfreie Partyfans: Elektrobeats in luftiger Höhe

Nach der Party ist bekanntermaßen vor der Party. Auch in luftiger Höhe wird das Route-Industriekultur-Jubiläum gefeiert, am 31. Mai (ab 19 Uhr) organisiert der Regionalverband Ruhr (RVR) in Kooperation mit dem Gitter Kollektiv einen Rave im Erich Brost-Pavillon in der ehemaligen Kohlenwäsche. Beginnend mit zwei House-Acts (Pietzke und Carista) überführt der in Paris ansässige Produzent dc11 mit seinen modularen Synthesizern den Abend in technoide Sphären – das Finale gestaltet David Letellier alias Kangding Ray, der zuletzt mit seinem Album ULTRACHROMA begeisterte. Überragend auch die Location: Schon der Zugang über Deutschlands höchste freistehende Rolltreppe ist ein Erlebnis. Und das Foyer mit seinen restaurierten Originalmaschinen sucht seinesgleichen. Der Glaspavillon auf dem Dach bietet einen grandiosen Blick weit über das Ruhrgebiet – von der Essener Skyline über die Arena auf Schalke bis hin zum Gasometer Oberhausen. Es ist eine wahrlich erhabene Adresse.

Einen fantastischen Rundblick genießen Besucher von der umlaufenden Dachterrasse des Erich Brost Pavillons auf Zollverein – die perfekte Party-Location.
Einen fantastischen Rundblick genießen Besucher von der umlaufenden Dachterrasse des Erich Brost Pavillons auf Zollverein – die perfekte Party-Location. © Jochen Tack/Stiftung Zollverein

Best of ExtraSchicht in der Nacht der Industriekultur

Und auch die Nacht der Industriekultur steht 2024 ganz im Zeichen des 25. Geburtstags der Route Industriekultur. Auf Zollverein bettet sie sich in das lange Jubiläumswochenende ein, in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni – konkret: von 18 bis 2 Uhr – das Beste aus den vergangenen Jahren „ExtraSchicht“ und dazu viele unterhaltsame Neuentdeckungen. Highlights gefällig? DUNDU kommt wieder nach Essen, die Großpuppe strahlt – in musikalischer Begleitung – mit den leuchtenden Augen des Publikums um die Wette. Der Ehrenhof verwandelt sich in eine Szenerie, die an Alice im Wunderland erinnert. Riesenblumen von Illuminist wachsen in den dunklen Himmel und erleuchten die Nacht, die Leucht- und Lichtobjekte finden in den außergewöhnlichen Lichtkunst-Projektionen von Leucht-Werk in den umliegenden Gebäuden ihre Fortsetzung. Jazz gibt es von Victor Meissner und seinem Trio, Rockabilly von Marcel Botempi & Haunted Rhythm, Blues von Dr. Phibes. Und die Türen des Portals der Industriekultur, des Ruhr Museum oder des Red Dot Design Museum stehen allen offen. Ein kleines Fragezeichen steht hinter der spektakulären Drohnenshow um 0.30 Uhr – der Wettergott muss mitspielen, aber der wird sich das wohl kaum entgehen lassen wollen.

Die Nacht der Industriekultur: Auf Zollverein ist die ExtraSchicht Teil des großen Jubiläumswochenendes.
Die Nacht der Industriekultur: Auf Zollverein ist die ExtraSchicht Teil des großen Jubiläumswochenendes. © Jochen Tack/Stiftung Zollverein

Welterbetag 2024 steht unter dem Motto „Vielfalt entdecken und erleben“

Der Welterbetag hat eine lange Tradition: Alljährlich feiern ihn die 52 UNESCO-Welterbestätten in Deutschland als Tag der offenen Tür – immer am ersten Sonntag im Juni. 2024 fällt der Welterbetag – das Motto diesmal: „Vielfalt entdecken und erleben“ – auf den 2. Juni, auf Zollverein bildet er zugleich den Abschluss der Feierlichkeiten zu 25 Jahren Route Industriekultur. Die einst größte Steinkohlezeche der Welt hat sich zu einem spannenden Standort für nachhaltige Themen und Projekte gewandelt. Ein Thema, das auch in der öffentlichen Podiumsdiskussion im Rundeindicker I der Kohlenwäsche mitschwingen wird. Wie sieht die Zukunft der Industriekultur aus? Welche Rolle spielt sie für das sich ständig wandelnde Ruhrgebiet? Diesen und anderen aktuellen Fragen geht die Gesprächsrunde nach.

Die Bedeutung der Industriekultur für das Revier ist beim traditionellen Welterbetag Gesprächsstoff.
Die Bedeutung der Industriekultur für das Revier ist beim traditionellen Welterbetag Gesprächsstoff. © Andrea Kiesendahl/Stiftung Zollverein

Viele weitere Informationen gibt es auch hier: www.route-industriekultur.ruhr/25jahre/jubilaeumswochenende

„Raum für Zukunft“
Das Ruhr Museum mit seinen umfangreichen Sammlungen zu Naturkunde, Archäologie, Geschichte und Fotografie beherbergt vom 30. Mai bis 10. November auch die Foto-Sonderausstellung „Raum für Zukunft“. Eine Sammlung entstanden aus einem gemeinsamen Foto-Wettbewerb des Regionalverbands Ruhr (RVR) und des Ruhr Museums. Gesucht wurden Einzelfotos oder Serien aus den vergangenen 25 Jahren, die sich mit der Industriekultur und den Menschen im Ruhrgebiet beschäftigen. Wie hat sich die Region seit Gründung der Route Industriekultur gewandelt? Und wie nehmen die Menschen die Industriekultur wahr? Diese und andere Fragen lieferten die Inspiration für diesen Aufruf. Das Ergebnis: 34 höchst unterschiedliche, immer spannende Arbeiten. Stimmungsbilder unterschiedlicher Tages- und Jahreszeiten, Dokumentationen von Industrienatur oder von der Nach- und Umnutzung industrieller Orte.
ExtraSchicht

Was für ein Event! Jeden Sommer feiert das gesamte Ruhrgebiet eine Nacht lang das industrielle Erbe im Revier, bei der ExtraSchicht geht es um Orte, an denen Menschen gelebt und gearbeitet – an denen sie Geschichte geschrieben haben. Tanz auf dem Hochofen, Lichtkunst im Stahlwerk oder Straßentheater auf der Kokerei. Alles ist möglich – es gibt acht Stunden volles Programm! Zu Stars der Nacht ernannt sind dann ehemalige Zechen, Industrieanlagen, Museen, Kraftwerke, Landmarken und Parks – insgesamt 35 Veranstaltungsorte in 19 Städten. Sie alle sind verbunden durch ein ausgeklügeltes Shuttle-Bus-System, das alle mitnimmt und keinen Spielort auslässt. Besucher haben somit nur noch die Qual der Wahl, auf welche Location sie als nächste Lust haben.

Zeit: 18 – 2 Uhr
Ort: 35 Veranstaltungsorte in 19 Städten
Weitere Infos: www.extraschicht.de