Essen. Die digitale Bürgerbeteiligung macht die Demokratie zukunftsfest. Der Gesetzesvorschlag der FDP ist ein erster Schritt zu Online-Wahlen.

Wir werden wir in Zukunft wählen und uns an der Politik beteiligen? Während vieles noch unklar sein mag, lässt sich mit einiger Sicherheit sagen, dass die Zukunft unserer Demokratie digital ist. Bürgerentscheide und Volksbegehren künftig auch online durchführen zu lassen, ist hier nur der erste Schritt – dafür aber wohl einer der wichtigsten. Denn die Digitalisierung unserer Demokratie hat in Deutschland bisher kaum Fortschritte gemacht.

Den Bundestag vom Handy aus wählen

Der Blick in andere Länder zeigt, wie es gehen kann. Schon seit rund 20 Jahren können die Bürger in Estland online wählen. Der kleine baltische Staat ist damit in der EU weiterhin ein Einzelgänger, denn nachgezogen hat noch kein anderer Mitgliedsstaat. Hier bietet sich für Deutschland die Chance, bei der Digitalisierung voranzugehen. Wer würde das erwarten, bei diesem Land, wo digitale Fortschritte eher in kleinen und langsamen Schritten erfolgen?

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Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein Computer kann sich nicht verzählen und weiß schon nach wenigen Sekunden, wie viele Stimmen welche Partei bekommen hat. Amtliche Endergebnisse einer Wahl könnten schon Minuten nach Schließung der Wahllokale feststehen. Zudem lockt man mit der digitalen Option bestimmt auch einige Nichtwähler hervor, die aus reiner Bequemlichkeit bisher keine Kreuzchen vergeben haben. Mit der nötigen Sicherheit kann man sich auf so ein System dann auch verlassen.

Es braucht Mut, um Fortschritte zu erzielen

Bis wir aber den Bundestag bequem vom heimischen Laptop oder dem Handy aus wählen können, muss noch einiges passieren. Sind Fragen des Datenschutzes und der Sicherheit des Verfahrens geklärt, braucht es nur den nötigen Willen und Mut, um den ersten Schritt in Richtung einer digitalen Demokratie zu gehen.

Warum sollte nicht NRW jetzt mutig vorangehen und digitale Bürgerbeteiligung ermöglichen? Wer weiß? Vielleicht können wir dann in Zukunft wirklich mit wenigen Klicks darüber entscheiden, wer unsere Interessen vertreten soll.