Essen. Der neue NRW-Check zeigt: Die Befragten in Nordrhein-Westfalen hadern mit den Kanzlerkandidaten von SPD, CDU, Grünen und AfD.

Bei der Bundestagswahl im Februar haben wir eine Auswahl wie nie zuvor: Zum ersten Mal schicken vier Parteien eigene Kanzlerkandidaten oder -kandidatinnen ins Rennen.

Viele Bürgerinnen und Bürger scheinen darin allerdings keine echte Wahl zu erkennen, wie die Umfrageergebnisse unseres NRW-Checks zeigen. 28 Prozent der über 1500 Befragten haben dabei angegeben, sich für keinen der vier Aspiranten entscheiden zu wollen. Das ist die Quittung für den unrühmlichen Bruch und die Pannen der Ampelkoalition. Auf Platz eins steht also niemand der vier.

Merz punktet in NRW eher bei den Männern, Habeck bei den Frauen

Auf Platz zwei würden 27 Prozent der Befragten den Kanzlerkandidaten der CDU, Friedrich Merz, wählen. Allerdings punktet der Sauerländer auch beim NRW-Check eher bei den Männern als bei den Frauen. Beim Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck herrschen umgekehrte Verhältnisse. Insgesamt liegt er nur vier Prozentpunkte hinter Merz, bei den Frauen in NRW aber ist er beliebter.

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Bitter sehen die derzeitigen Umfrageergebnisse in NRW für Amtsinhaber Olaf Scholz aus. Während seine SPD bei der letzten Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstitutes Insa bei 17 Prozent liegt, sind die Wahlberechtigten in NRW skeptischer: Nur elf Prozent der Stimmen würden bei der Kanzlerdirektwahl auf den SPD-Kanidaten entfallen – genau so viel wie für Alice Weidel von der AfD.

Klar, Umfragen sind immer Momentaufnahmen, bis zur Bundestagswahl fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter. Aber sie zeigen, dass diese Wahl kein Selbstläufer ist. Vor allem die SPD muss sich gewaltig sputen, wenn sie im einstigen Stammland NRW punkten will. CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat weiter an Beliebtheit gewonnen, und Olaf Scholz genießt in der eigenen befragten SPD-Anhängerschaft in NRW nur einen Rückhalt von 57 Prozent – der schlechteste Wert aller vier Kandidaten.