Essen. Tod, Leid, Vertreibung, Zerstörung: Der russische Angriffskrieg geht weiter. Putin hat seine Ziele noch nicht erreicht
Der Dienstag markierte den 1000. Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Das sind 1000 Tage Tod, Leid, Bombenterror und Vertreibung. Fast sieben Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind aus ihrem Heimatland geflohen, weitere 3,5 Millionen gelten als Binnenvertriebene. Auf den Friedhöfen wachsen die Gräberfelder, auf denen die Gefallenen bestattet werden, Tausende Zivilisten sind tot.
Die russische Kriegsmaschinerie walzt über ukrainische Städte und Dörfer und hinterlässt graue Ödnis. Städte wie Awdijiwka, Bachmut, Kupjansk, Kurachowe, Marjinka, Pokrovsk, Nju Jork, Torezk oder Tschassiw Jar sind nur noch menschenleere Ruinenlandschaften oder werden aktuell in Schutt und Asche gebombt.
Die russischen Angreifer erleiden gewaltige Verluste an Mann und Material, haben aber in diesem Jahr das militärische Momentum im Osten und Süden nie verloren. Lediglich den überraschenden ukrainischen Vorstoß auf das russische Territorium bei Kursk kann Kiew als Erfolg verbuchen.
Vor dem Winter versucht die russische Militärführung einmal mehr, die ukrainische Bevölkerung durch Angriffe auf die kritische Infrastruktur in Kälte und Dunkelheit zu bomben und somit zu demoralisieren. Noch aber steht eine Mehrheit der Ukrainerinnen und Ukrainer hinter dem Verteidigungskrieg und lehnt eine Abtretung eigenen Territoriums für einen Diktatfrieden ab.
Der russische Diktator Putin hat derzeit ohnehin keinen Grund, sich auf Verhandlungen einzulassen. Sein Militär rückt vor, nach den Wahlen in den USA könnten die Ukrainer ihren wichtigsten Unterstützer verlieren. Putin kann also die Erreichung seiner Maximalziele anpeilen. Umso wichtiger ist es, dass Europa das überfallene Land weiter und umfangreicher unterstützt. Gewinnt Putin diesen Krieg, sind mittelfristig auch andere europäische Länder in Gefahr.