Düsseldorf/Isselburg. Ein Wildpark im Sauerland musste seine Wildschweine töten – aus Sorge vor der Schweinepest. So ist die Lage in den Wildparks in Düsseldorf und am Niederrhein.

Die Wildschweine gehören im Tierpark Anholter Schweiz in Isselburg zu den Publikumslieblingen. Das soll auch so bleiben, doch die für Wildschweine lebensgefährliche Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt näher. Im Sauerland mussten Betreiber eines Tierparks aus Sorge vor der Seuche zwölf Wildschweine und ihre Frischlinge töten.

So nah wie im Sauerland ist die Afrikanische Schweinepest in Isselburg oder auch in Düsseldorf zwar noch nicht, aber ein Thema ist sie schon. Es werde auf eine gute Stallhygiene geachtet, Neuankömmlinge würden eingehend untersucht und getestet, mit dem Veterinäramt des Kreises Borken sei man im Austausch, erklärt der Inhaber des Wildparks Anholter Schweiz, Christian Boland, im Gespräch mit der NRZ. Außerdem seien seine etwa 20 Wildschweine in dem Gehege doppelt isoliert und mehrfach gesichert durch Zäune und Strom. Die Chancen stünden gut, dass die Afrikanische Schweinepest hier nicht übergreife.

Weil in Hessen, dem Bundesland an der Grenze zum Sauerland, die Schweinepest grassiert und durch den zerstörten Zaun des inneren Geheges im Warsteiner Tierpark der Schutz als nicht mehr ausreichend erachtet wurde, haben sich die Park-Betreiber im Sauerland entschieden, zwölf ausgewachsene Wildschweine und ihre Frischlinge zu töten.

Gehege in Düsseldorf und Isselburg sind mehrfach gesichert

„Die Auswirkungen eines potenziellen Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Nordrhein-Westfalen beschäftigen auch den Wildpark in Düsseldorf“, schildert eine Sprecherin der Stadt Düsseldorf. Durch die Nähe der Regionen mit einem Infektionsgeschehen der ASP zu NRW und damit auch zu Düsseldorf, befinde sich der Wildpark Grafenberg zu dieser Thematik im regelmäßigen Austausch mit den zuständigen Stellen.

Im Gegensatz zum Wildpark Bilsteintal in Warstein sind die Gehege hier aber anders gesichert. Der Wildpark Grafenberg in Düsseldorf weist nach Angaben der Stadt neben den Separierungen der einzelnen Tiergehege eine weitere vollflächige Absperrung aus. Dadurch sei ein direkter Kontakt zur wildlebenden Wildschweinpopulation weitestgehend ausgeschlossen, schildert eine Stadtsprecherin auf Anfrage. „Die Präventionsmaßnahmen im Wildpark Grafenberg reichen aktuell aus“, lautet das Fazit.

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Der Warsteiner Tierpark war da mehr unter Druck, er habe nach eigenen Angaben auch andere Tierparks gefragt, ob sie die Tiere aufnehmen würden. In Düsseldorf schienen die Sauerländer nicht gefragt zu haben. „Eine Anfrage des Bilsteintalvereins ist nicht bekannt“, sagt die Stadtsprecherin.

Auch im Tierpark Anholter Schweiz habe es keine Anfrage gegeben, sagt Christian Boland. Seine Wildschweine seien beliebt bei den Besucherinnen und Besuchern. „Da ist immer Action“, sagt er. Sie sind ständig in Bewegung, rennen, spielen und fressen. Und: Sie bekommen den ersten Nachwuchs der Saison. „Süß“, findet nicht nur Boland die kleinen Frischlinge mit ihren Streifen.