Essen. Monheims Haushalt droht die Überschuldung. Am Ende leiden darunter die Bürger, die sich an den Luxus, den die Kommune bietet, gewöhnt haben.

Kostenloser ÖPNV, keine Kita- und OGS-Gebühren und dazu ein neues Einkaufszentrum, Kunstwerke und ein Geysir im Kreisverkehr. Das Leben in Monheim könnte so schön sein, wenn da nicht der Schatten wäre, den der wachsende Schuldenberg auf die Stadtkasse wirft. Die Finanzen der Stadt werden mit Ansage gegen die Wand gefahren. Nur ein Kurswechsel kann die Pleite verhindern.

Wenn man die Menschen im Monheimer Zentrum fragt, scheint sich kaum jemand Sorgen zu machen über die städtischen Finanzen. Zwar habe man Schulden, aber das hätten andere Städte auch, bekommt man zu hören. Was die Überschuldung einer Kommune für ihre Einwohner bedeutet, scheint vielen nicht klar zu sein. Doch bald dürften die Menschen spüren, was auf sie zukommt. Die Stadt will die Grundsteuer anheben und überlegt, woran sie sparen kann.

Ob Kitas, OGS und Busfahren künftig noch kostenlos sein werden? Unwahrscheinlich. Doch zumindest der Super-Gau der kompletten Pleite ist wohl noch zu verhindern. Dafür müsste aber jetzt gehandelt werden. Doch Bürgermeister Daniel Zimmermann sieht keine Probleme und so wird den Monheimern das auf die Füße fallen, was die von ihnen gewählte Stadtspitze anhäuft: ein riesiger Schuldenberg.

Wer regiert in Monheim?

Daniel Zimmermann ist seit 2009 Bürgermeister von Monheim und wurde zweimal wiedergewählt. Mit damals 27 Jahren wurde er der jüngste Bürgermeister in NRW. Die von ihm mitgegründete ehemalige Schülerpartei PETO (latein für „ich fordere“) regiert seit 2014 mit absoluter Mehrheit im Stadtrat. Für 2025 kündigte er jedoch an, nicht mehr antreten zu wollen. „Den nach wie vor spürbaren Rückenwind“ wolle er nutzen, um einen Wechsel zu ermöglichen, der seine Politik fortführt, hatte Zimmermann auf der Website seiner Partei geschrieben. PETO schickt dafür den bisherigen stellvertretenden Bürgermeister Lucas Risse ins Rennen. Gegenkandidatin ist die parteilose Sonja Wienecke, die von CDU, SPD, Grünen und FDP unterstützt wird.