Essen. Fridays for Future ist wieder auf der Straße. Für politische Erfolge braucht es eine neue große Protestbewegung, aber keine Klimakleber.

Für den Klimastreik am 20. September ruft Fridays for Future wieder dazu auf, für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen. Es ist ein verzweifelter, aber notwendiger Versuch, das Thema wieder höher auf die politische Agenda zu setzen. Multiple Krisen haben den fortschreitenden Klimawandel in den Köpfen der Menschen ins Abseits gedrängt. Daran haben auch Flutkatastrophen im In- und Ausland kaum etwas geändert. Dabei können wir uns eigentlich keine Verschnaufpause leisten, denn der Klimawandel wird zunehmend auch bei uns spürbar und die Einschläge kommen näher.

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Allerdings scheint ein großer Teil der Bevölkerung und vor allem die oft zitierte „Mitte der Gesellschaft“ derzeit keine Notwendigkeit dafür zu sehen, Druck auf die Politik zu machen und Parteien zu wählen, die sich für mehr Klimaschutz einsetzen. So werden in der aktuellen politischen Lage die Fridays-for-Future-Demos keinen großen Zulauf bekommen. Ändern könnte sich das, wenn Friedrich Merz und die CDU die nächste Bundesregierung anführen. Sollte es klimapolitisch Rückschritte geben, könnte das zu einer neuen Protestbewegung und einer Dynamik wie 2019 führen.

Fridays for Future hat alles richtig gemacht

Ob eine solche Bewegung den Klimaschutz aber wieder ganz oben auf die Prioritätenliste setzen kann, hängt von vielem ab. Auch davon, wie die Proteste organisiert werden. Fridays for Future hat alles richtig gemacht, als die ganze Gesellschaft quer durchs Parteienspektrum angesprochen werden sollte. Keinen Erfolg wird man haben, wenn man statt auf der Straße zu demonstrieren, sich wieder auf ihr festklebt, wie die Letzte Generation.

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Radikale haben der Klimabewegung bereits in den letzten Jahren geschadet und würden bei fehlender Abgrenzung seitens Fridays for Future auch eine künftige Bewegung massiv schwächen. Denn während viele Menschen das Anliegen der Letzten Generation unterstützen würden, finden radikale Aktionen wenig Anklang. Im Gegenteil: Sie sind Wasser auf die Mühlen der Gegner von Klimaschutzmaßnahmen.