Essen. Menschen weltweit leiden unter Fluten und Hitzewellen. Die Staatengemeinschaft hat aber noch immer nicht verstanden

Kleine Bäche verwandeln sich in reißende Flüsse, Dörfer werden überschwemmt, Menschen sterben. Diesmal wird Süddeutschland von einer Flut heimgesucht. Es wird nicht die letzte sein. Der menschengemachte Klimawandel ist längst da. Extremwetterereignisse sind keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Ein Blick über den deutschen Tellerrand hinaus zeigt, wie ernst die Lage ist. Die Menschen in Indien, Pakistan, Mexiko oder Thailand werden von Rekordhitzewellen gequält, in Afghanistan sind in den vergangenen Wochen Hunderte Menschen in Fluten ertrunken.

Den Klimawandel einzuhegen und die Menschheit vor seinen Folgen zu schützen, ist eine Aufgabe, der sich die Staaten der Welt mit dem nötigen Ernst und Ressourceneinsatz gemeinsam widmen sollten. Jedoch gelingt selbst einem reichen Staat wie Deutschland nicht, das Notwendige zu unternehmen. Der Hochwasserschutz wird sträflich vernachlässigt, wie Bayern bewiesen hat, die selbstgesteckten Klimaziele werden verfehlt. Global gibt es kein zielgerichtetes koordiniertes Vorgehen. Es scheint noch immer so, als herrsche weltweite Verdrängung dessen, was immer unausweichlicher wird. Das ist so kurzsichtig wie dumm.

Den größten Preis für die heutigen Versäumnisse werden die kommenden Generationen zahlen. Teuer wird es aber auch für die, die jetzt nichts unternehmen. Die Milliarden, die vom Klimawandel verursachte Naturkatastrophen verschlingen, könnten besser in ihre Verhinderung oder Abmilderung investiert werden. Vom Klimawandel verursachte Migrationsbewegungen werden gesellschaftliche Gräben aufreißen und vertiefen. Besser wäre es, den Menschen vor Ort zu helfen. Jedoch zeigt die Erfahrung: Kaum verschwinden die sichtbaren Folgen von Katastrophen, wird der Klimawandel wieder zum Nischenthema.