An Rhein und Ruhr. Der Umweltverband hält nichts von pauschalen Abstandsregeln. Für Gesundheitsschutz der Anwohner gebe es schon genug rechtliche Handhabe.

Im Vorfeld einer Expertenanhörung am kommenden Montag (31. Mai 2021) hat der Umweltverband BUND die nordrhein-westfälische Landesregierung aufgefordert diverse Beschränkungen der Windenergie zurückzunehmen. „Die Regierung Laschet will fast ganz NRW zu einer Windenergie-Verbotszone machen“, vermutete Dirk Jansen, NRW-Geschäftsleiter des BUND.

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Das geplante Gesetz bezeichnete er Jansen als „Rückschlag für die Energiewende“, die Korrekturen seien nicht ausreichend und erst auf massivem Druck hin erfolgt. Die NRW-Landesregierung hat darauf verzichtet, den geplanten generellen 1000-Meter-Abstand zu Windrädern auch auf Kleinstsiedlungen anzuwenden. BUND und Campact hatten einen Online-Appell gestartet, dem sich mehr als 65.000 Menschen angeschlossen.

2% der Landesfläche sollen für Windkraft reserviert werden

Jenseits der Kleinstsiedlungen will die Landesregierung aber am 1000-Meter-Mindestabstand festhalten - und das wird von den Umweltschützern massiv kritisiert. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz biete nach Auffassung des BUND genug Handhabe, den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu sichern. Bei Kohlekraftwerken sei die Landesregierung zudem mit Abständen weniger zimperlich: Datteln IV war nur 450 Meter entfernt von einer Siedlung gebaut worden.

Mit der neuen Regelung rücken selbst die wenig ambitionierten Ziele zur Erhöhung der installierten Windenergie-Leistung von heute etwa 6 Gigawatt auf 10,5 Gigawatt in 2030 in weite Ferne“, warnte der BUND-Experte Jansen. Der Umweltverband fordert, dass 2% der Landesfläche als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen werden. Im Jahr 2020 waren in NRW bei der Windenergie lediglich 0,3 Gigawatt Leistung zugebaut worden. (dum)