An Rhein und Ruhr. Die beständig steigenden Pachten zeigen: Der Druck auf die landwirtschaftliche Fläche in Nordrhein-Westfalen ist enorm.
614 Euro für einen Hektar Ackerfläche, 266 Euro für einen Hektar Dauergrünland: Für landwirtschaftliche Grundstücke mussten Bauern in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2020 durchschnittlich 53,7% mehr Pacht als zehn Jahre zuvor, berichtete das Statistische Landesamt an diesem Dienstag (20. juli 2021). „Es bleibt zu hoffen, dass die Betriebe solche hohen Pachten langfristig auch erwirtschaften können“, meinte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW.
Nicht nur Pachten auch Kaufpreise für landwirtschaftliche Grundstücke steigen in NRW seit Jahren, weil der Boden knapper wird. Tag für Tag gehen in NRW rund 20 Hektar Landwirtschaftsfläche durch Straßen- oder Siedlungs- oder Gewerbebau verloren - direkt, weil Grundstücke bebaut und versiegelt werden, und indirekt, weil bei Baumaßnahmen Ausgleichsflächen für die Natur benötigt werden.
Verlust an Landwirtschaftsfläche so groß wie Stadt Duisburg
Der Rheinische Landwirtschafts-Verband hatte unlängst ausgerechnet, dass in NRW binnen drei Jahren etwa soviel Landwirtschaftsfläche verloren gegangen ist wie die Stadt Duisburg groß ist. - etwa 240 Quadratkilometer. Und die jüngste Verschärfung der Düngeverordnung hat den Flächendruck noch mal verschärft. Viehhalter brauchen mehr Fläche, um ihre Gülle auszubringen.
m Jahr 2020 waren in NRW von den insgesamt 1 473 200 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche 842.500 Hektar verpachtet (57,2%). Im deutschlandweiten Vergleich sind die Pachten im bevölkerungsreichen NRW am höchsten (Bundesschnitt: 375 Euro pro Hektar Ackerfläche, 198 Euro pro Hektar Dauergrünland). In fruchtbaren Gebieten wie dem Kölner Becken sind den Statistikern zufolge besonders hohe Pachten fürs Ackerland fällig.