An Rhein und Ruhr. Im Jahr 2020 leitete die „Güllepolizei“ der Landwirtschaftskammer NRW 467 Verfahren - 35,5% weniger als 2019.
Kontrolleure der Landwirtschaftskammer NRW haben im vergangenen Jahr weniger Verstöße gegen das Düngerecht beanstandet. „Die Bauern kommen offenkundig mit den strengeren Vorschriften zurecht“, sagte Kammersprecher Bernhard Rüb auf Nachfrage der Redaktion (21. Juni 2021).
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Im Jahr 2020 leiteten die Prüfer der Kammer 467 Ordnungs- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren ein und verhängten Bußgelder von insgesamt fast 336.000 Euro. Die Bußgeld-Palette war dabei breitgefächert - von 50 bis 15.000 Euro war alles dabei. Die Prüfer hatten sich von 2607 Betrieben Düngeunterlagen kommen lassen, daraus ergaben sich etwas über 1100 Vor-Ort-Kontrollen.
In zwei Fällen floss Gülle in Bäche
In 131 Fällen war zuviel gedüngt worden, in knapp 70 Fällen war der Düngebedarf gar nicht oder falsch ermittelt worden. Zum Teil waren Sperrfristen nicht beachtet worden, in einzelnen Fällen war Gülle ausgefahren worden, obwohl Schnee lag oder der Boden gefroren war. In zwei Fällen floss Gülle in Bäche. „Eine Reihe von Verfahren betrifft Dokumentationsverstöße“, erklärte Kammersprecher Rüb.
Die Zahl der Verfahren lag um 35,5% unter der des Vorjahres. Die Bußgeldsumme lag deutlich unterm Wert von 2019, als ein Millionen-Bußgeld die Statistik gesprengt hatte; sie lag aber auch unter der Summe von 2018.
Weniger Gülleimporte aus den Niederlanden
20 Kontrolleure zählt die sogenannte „Güllepolizei“ der Kammer, wobei es ausdrücklich nicht nur um Gülle geht. Eine Aufstockung um fünf weitere Prüfer ist beabsichtigt. Deutlich zurückgegangen sind in den vergangenen drei Jahren Gülleimporte aus den Niederlanden. Das ergibt sich aus einem Datenabgleich diesseits und jenseits der Grenze, berichtet Rüb.