Aus den Niederlanden. Landwirte protestieren mit Treckern und Kühen in Den Haag. Vielen Vieh-Betrieben droht das Aus. Ministerpräsident Rutte verurteilt die Proteste.

Im Nachbarland von NRW sind Bauern sind mit Dutzenden von Treckern zum Parlament in Den Haag gezogen aus Protest gegen angekündigte Umweltauflagen. Vor dem Parlamentsgebäude demonstrierten die Landwirte am Dienstag auch mit zwei Kühen.

Wie bereits am Vortag sorgten Straßenblockaden erneut für lange Staus in einigen Teilen des Landes. Auch steckten Bauern am Rande von Autobahnen große Mengen von Heu in Brand. Durch die Rauchwolken wurde die Sicht von Autofahrern extrem behindert.

Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte die Protestaktionen. „Es ist nicht akzeptabel in diesem Land, um gefährliche Situationen zu schaffen Straßen zu blockieren oder Politiker einzuschüchtern“, sagte Rutte in Den Haag. Das Demonstrationsrecht sei ein hohe Gut, sagte er. Aber das Gesetz dürfe dabei nicht gebrochen werden. „Das geht alles viel zu weit.“

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Am Nachmittag sollte das Parlament über die angekündigte Reduzierung von Stickstoff-Emissionen beraten. Der Ausstoß muss bei Naturgebieten um rund 70 Prozent reduziert werden.

Nach Einschätzung der Regierung kann das zum Aus von etwa 30 Prozent der Vieh-Betriebe führen. Die Landwirtschaft gilt als größter Verursacher von Stickstoff. Seit Jahrzehnten überschreiten die Niederlande die Schadstoff-Grenzen.

Am Montag hatten die Landwirte den Verkehr in weiten Teilen des Landes mit Blockaden lahmgelegt, vor Rathäusern Brände gelegt und waren auch mit Traktoren vor das Privathaus der zuständigen Umweltministerin gezogen. Nach einem Bericht der Zeitung „Gelderlander“ blockierten Landwirte am Dienstagmittag die A28 bei Meppel.