Essen. Das Deutschland-Ticket als Jobticket für 34,30 Euro monatlich: Damit das Angebot akzeptiert wird, ist noch Überzeugungsarbeit notwendig.

34,30 Euro – das ist beim Auto meist nicht einmal eine halbe Tankfüllung. Alternativ können Berufspendler neuerdings für einen Pauschalpreis von 34,30 Euro monatlich Busse und Bahnen nutzen, zumindest wenn ihre Arbeitgeber mitmachen und das Modell „Deutschland-Ticket als Jobticket“ finanziell und organisatorisch unterstützen.

Einige große Unternehmen – wie der Kölner Handelskonzern Rewe – tun dies schon, andere – wie der Essener Energieversorger RWE – zeigen sich skeptisch. Manche Konzerne, Evonik oder Thyssenkrupp zum Beispiel, prüfen noch, ob sie sich beteiligen sollen. Es sind nur einige Beispiele, die zeigen: Die Verkehrsbetriebe müssen noch Überzeugungsarbeit leisten: sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Personalabteilungen. Wenn es nicht gelingen sollte, die großen Unternehmen zu überzeugen, wie soll es dann bei den vielen kleinen Betrieben klappen?

Potenzial für Jobticket bei Weitem noch nicht ausgeschöpft

Das Jobticket hat jedenfalls das Zeug, mehr Menschen als bislang dazu zu bewegen, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen – wenn schon nicht vollständig, so zumindest für einen Großteil ihrer Fahrten. Für die Betriebe ist das neue Ticket auch eine Möglichkeit, sich in Zeiten eines weit verbreiteten Fachkräftemangels als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren.

Das Potenzial, mit dem Jobticket mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern, dürfte bei Weitem noch nicht ausgeschöpft sein. Das legen die bislang bekannten Verkaufszahlen für das neue Ticket nahe. Da ist noch viel Luft nach oben. Denn mit 34,30 Euro im Monat ist der Preis fair – und lässt vielleicht sogar über die eine oder andere Schwäche beim öffentlichen Nahverkehr hinwegblicken.