Immer wieder müssen Kitas ihre Betreuungszeiten reduzieren, weil Personal fehlt. Doch: Die Kita-Beiträge müssen Eltern trotzdem zahlen.
Wenn das Handy klingelt, schrecken manche Eltern schon zusammen: Ist es schon wieder die Kita, die erneut nur eine Notbetreuung anbieten kann, weil zu wenig Personal verfügbar ist? Das ist in NRW in den vergangenen Monaten häufig der Fall gewesen.
Es scheint, als seien die Ausnahmesituationen während der Coronapandemie heimlich, still und leise zur neuen Normalität geworden.
Eltern zahlen für eine Leistung, die sie nicht erhalten
Mancherorts sollen Kinder nur an gewissen Tagen in die Kita kommen, woanders sollen die Kleinen früher als vereinbart aus der Betreuung abgeholt werden. Die Beiträge, die die Eltern für die Betreuung zahlen – und die je nach Wohnort stark variieren – werden aber nicht gekürzt. Eltern zahlen also für eine Leistung, die sie nicht erhalten.
Ja, der allgemeine Fachkräftemangel trifft auch die Kitas. Aber die Situation hier ist noch einmal eine ganz spezielle.
In Kindertagesstätten arbeiten überwiegend Frauen. Frauen, die Kinder mögen und sie auf ihrem frühkindlichen Bildungsweg begleiten wollen. Kurzum: Viele Erzieherinnen möchten selbst einmal Mütter werden, womit ihre Arbeitskraft in der Kindertagesstätte zumindest zeitweise wegfällt.
Auswirkungen auf Familien
Der Fachkräftemangel ist hier also besonders eklatant. Zumal Kinder Individuen sind. Das eine braucht mehr Zeit und Aufmerksamkeit durch das Personal, das andere weniger.
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Der Fachkräftemangel hat Auswirkungen auf Familien, vor allem aber auf berufstätige Mütter. Denn sie sind es nach wie vor in den überwiegenden Fällen, die einen Tag Urlaub nehmen, Termine verschieben und spontan ins Homeoffice wechseln, um neben dem Job das Kind zu betreuen.
Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist das nicht von Vorteil, für die Gleichberechtigung ebenso wenig. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Denn in Zeiten des Fachkräftemangels braucht unsere Gesellschaft vor allem auch die Frauen.