Aus den Grenzregion. Grenzüberschreitender Stickstoffniederschlag ist ein Problem, vor allem für die Niederlande. Es fehlt an Daten und damit an Lösungen. Ein Kalkül?
Wenn die Provinz Limburg von der niederländischen Stickstoffministerin Hilfe beim Dialog mit NRW über Stickstoffniederschlag aus Deutschland braucht, läuft etwas falsch.
Das Thema ist hier noch nicht ausreichend angekommen. Blöd für das Nachbarland, das um jedes Prozent Stickstoff feilschen muss, um seine Grenzwerte einhalten zu können. Damit scheint der Schuldige gefunden. Doch es ist komplizierter, die Interessenlage unklar.
Wie viel es den Niederlanden bringt, wenn der aus NRW kommende Stickstoff reduziert wird, ist fraglich. Es gibt auf deutscher wie auf niederländischer Seite keine differenzierten Zahlen dazu. Und wo keine Daten, da keine konkrete Handlungsmöglichkeit.
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Klingt nach einem hausgemachten Patt – möglicherweise mit politischem Kalkül: Brauchen die Niederlande den Verweis auf NRW vor allem für ihre Innenpolitik und den Diskurs mit wütenden Bauern? Versteckt sich NRW hinter fehlenden Daten?
Die Wahrheit liegt wohl zwischen diesen Extremen. Gut also, dass der Austausch darüber nun richtig in Gang kommt. Und so überhaupt deutlich werden kann, wie groß der Handlungsbedarf hierzulande wirklich ist – im Interesse von Natur und Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze. (mh)