Fast 4400 Lehrerstellen sind in NRW noch nicht besetzt. Die neue Schulministerin will gegensteuern. Dazu braucht sie zweierlei: Ideen und Geld.

Stellen wir uns mal vor, im Krankenhaus gibt es einen Stau in der Chirurgie, weil Ärzte knapp sind. Kommt dann jemand auf die Idee, rasch ein paar Seiteneinsteiger anzuwerben? Vielleicht aus der Fleischindustrie, weil man sich da ja auch mit Muskeln und Knochen auskennt? Kinder zu unterrichten, ist etwas für gut ausgebildete Expertinnen und Experten. Die Leute studieren, legen ein Examen ab und erproben sich unter Anleitung in einem zweijährigen Referendariat. Mag sein, dass gut motivierte Seiteneinsteiger aus anderen Branchen die Bilanz der ausgefallenen Stunden aufhübschen. Aber sie taugen allenfalls als Notlösung. Ein gleichwertiger Ersatz können sie ohne fundierte Nachschulung nicht sein.

Der Lehrerberuf muss attraktiver gemacht werden. Bessere Bezahlung an der Grundschule, kleinere Klassen in schwierigen Umfeldern. An fehlendem Geld kann das kaum liegen. Wenn es darauf ankommt, packt der Staat die Geld-Bazooka aus und schafft Sondervermögen in Milliardenhöhe. Bildung und Kinder sind doch auch systemrelevant!