Angehörige, die pflegen müssen, werden häufig selber krank. Entlastung gibt es kaum. Roboter sollen es richten. Das allein wird nicht reichen.

Eines ist sicher: Wer in diesem Land über 40 ist, wird mutmaßlich bis ans Lebensende mit der Frage konfrontiert sein, wie Pflege zu finanzieren ist und wer sie leisten soll. Der Befund des Pflegereports der Barmer ist eindeutig: Die Lage der erschöpften Pflegenden in NRW ist dramatisch und wird verschärft durch den Umstand, dass Entlastung nicht vorhanden ist: Eigentlich sollte jeder Pflegende auch mal Urlaub von der Pflege nehmen können und Partner, Elternteil oder behindertes Kind in dieser Zeit in guten Händen in der Kurzzeitpflege wissen.

Doch von der halben Million Menschen in NRW, denen diese Entlastung zusteht, haben sie kaum 16.000 genutzt: Es gibt fehlt an Kurzzeitpflegeplätzen, weil Kliniken, Heime und Pflegedienste ums Personal kämpfen. Das wiederum den eigentlich geliebten Job hinwirft, weil die Belastung zu groß ist. Ein Teufelskreis.

Kalte Roboterklauen – oder ausländische Kräfte

Pflegeroboter können hier am Rande entlasten. Sie stehen eher als Entertainer denn als empathisch Pflegender zur Seite. Dennoch ist Forschung in diesem Bereich für uns alle wichtig: Vom Exoskelett, mit der auch zarte Personen adipöse Patienten ohne Bandscheibenvorfall umbetten und lagern können bis zur intelligenten Kontrolle von Vitalfunktionen im häuslichen Umfeld.

Innovationstreiber in Sachen Pflegeroboter sind die technikaffinen Japaner. Der noch stärker überalternde Inselstaat sieht keine Alternative zur Robotern in der Pflege. Weil die Inselnation kaum Einwanderung zulässt. Wir haben die Wahl: die kalten Klauen des Roboters – oder qualifizierte Zuwanderung.