Jobcenter kürzen Hartz-IV-Leistungen vor allem dann, wenn Termine mit den Beratern nicht eingehalten werden. Verbände kritisieren diese Praxis.
Wer Meldepflichten nicht nachkommt oder eine „zumutbare“ Arbeit ablehnt, wird bestraft, Punkt. Das Sanktionssystem bei Hartz IV ist einfach und klar (soweit man das bei Behördenregeln sagen kann). Nach 13 Jahren Hartz IV und immer noch 270 000 Langzeitarbeitslosen allein in NRW muss es aber endlich korrigiert, differenziert werden – auch wenn es ganz ohne wohl nicht geht.
Was bringen Sanktionen, wenn sie z. B. Suchtkranke treffen? Was bedeuten die Strafen wirklich für Menschen, die auf Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen sind? Viele Bestrafte fühlen sich ungerecht behandelt, ziehen sich zurück. Dabei kommt es beim Hartz IV-Prinzip „Fördern und fordern“ doch gerade auf sie an! Ohne ihre eigene Mitarbeit führt kein Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit.