Die Personalausstattung der Kindertagesstätten hat sich leicht verbessert. Die Unterschiede zwischen reichen und armen Kommunen nehmen jedoch zu.
Gelassene Erzieher. Gesundes Essen. Gepflegte Räume zum Spielen und Lernen. Eine gute Kita ist wie ein Puzzle aus Qualitätsbausteinen. Ein günstiger Personalschlüssel ist nur einer davon. Aber ein entscheidender. Denn: Kinder können sich mit vielen Kompromissen arrangieren – aber nicht mit dauergestressten Erzieherinnen und Erziehern, die den Kita-Alltag gerade noch verwalten, aber nicht mehr gestalten können, weil die Personaldecke zu dünn ist. Das gilt nicht nur für die Kinder. Auch für ihre Eltern ist es wichtig zu wissen, dass sie ihre kleinen Mädchen und Jungen nicht zur Verwahrung abgeben. Sondern in die Verantwortung von Menschen, die Zeit und Ruhe haben, die Kinder tagsüber beim Größerwerden zu begleiten.
Es ist deshalb gut, dass inzwischen in weiten Teilen der Politik angekommen ist, dass auf den zahlenmäßigen Ausbau der Kitaplätze auch der Ausbau der Qualität folgen muss, weil frühkindliche Bildung ansonsten nur eine Leerformel bleibt. Aber: Dass es mittlerweile kaum noch eine Partei gibt, die im Wahlkampf nicht von morgens bis abends „Bildung! Bildung! Bildung!“ ruft, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bislang weder bundesweit einheitliche gesetzliche Vorgaben für einen kindgerechten Personalschlüssel gibt, noch dass die Länder bereit wären, einen solchen schnell umzusetzen. Denn das kostet Milliarden. Absurd, aber wahr: Es ist schon viel, dass sich Bund und Länder überhaupt darauf geeinigt haben, gemeinsam mehr für die Qualität zu tun. Und das wohl vor allem deshalb, weil das SPD-geführte Familienministerium Milliardensummen aus dem Bundeshaushalt versprach. Ob aus dieser Verabredung mit einer neuen Bundesregierung etwas wird, ist offen.