Wesel. Das Handelsunternehmen Depot steckt in der Krise und will viele Filialen in Deutschland schließen. Welche Pläne gibt es für den Standort in Wesel?

Wesel bleibt ein prominenter Leerstand in der Fußgängerzone wohl im Gegensatz zu anderen Städten erspart: Während das Handelsunternehmen Depot deutschlandweit mindestens 27 Filialen schließen will, scheint der Standort in der Hansestadt vorerst gesichert zu sein, berichtete das Unternehmen auf Anfrage der Redaktion.

In der Region stehen lediglich die Depot-Filialen auf dem Dortmunder Ostenhellweg und im Essener Einkaufszentrum Limbecker Platz auf der Schließungsliste. Auch in der Düsseldorfer City steht ein Standort vor dem Aus. An der Hohen Straße in Wesel kann der Betrieb also voraussichtlich weitergehen, nachdem bereits im April die Diskussionen um eine Schließung losgegangen war, weil das Geschäft einen „totalen Räumungsverkauf“ angepriesen hatte.

Depot will sich mit der Sanierung verändern

Depot ist eine Tochter der Gries Deco Company (GDC). Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen im Juli Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es nach Firmenangaben, bis spätestens Mitte 2025 wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können. Laut Geschäftsführer Gries hatte Depot während und nach der Corona-Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Die Lager waren voll, aber die Ware konnte nicht abfließen, weil die Läden geschlossen waren. Deshalb haben wir Probleme bekommen beim Umsatz.“ Weil Lieferketten nicht funktioniert hätten, sei Weihnachtsware erst im Januar gekommen. 

Mit der Sanierung will Depot nun vieles anders machen. „Wir müssen besser werden, uns mit einem überraschenden Produkt- und Preismix abheben und wieder mehr Erlebnisshopping bieten“, kündigte Geschäftsführer Carsten Gries an. ach eigenen Angaben erwirtschaftete das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Aktuelle Zahlen zu Gewinn oder Verlust nannte Gries nicht. Auch im deutschsprachigen Ausland betreibt Depot Geschäfte. In Österreich verringerte sich das Filialnetz, ebenfalls im Zuge einer Insolvenz, in diesem Jahr von 49 auf 29 Filialen. In der Schweiz sind es 34.