Wesel. Der Wintereinbruch in Wesel und Umgebung hat für einige Unfälle, aber auch für tolle Impressionen gesorgt. Einige Eindrücke vom kurzen Schneetag.
Schneebedeckte Dächer, Felder und Bäume, die in ihrer weißen Pracht in der Morgensonne glitzern – der ungewöhnliche frühe Wintereinbruch am Niederrhein hat in Wesel und Umgebung am Freitagmorgen für einige zauberhafte Bilder gesorgt. Doch was für viele Menschen (wenn auch nur für ein paar Stunden) ein herrlicher Anblick war, sorgte andernorts für Probleme: Denn wer mit dem Auto zur Arbeit fahren musste, hatte es teilweise schwer und kam nur im Schneckentempo voran.
Besonders heikel war es auf der B70 zwischen Brünen und Wesel. Schlecht oder gar nicht gestreute Straßenabschnitte sorgten für glatten Fahrbahnoberflächen und liegengebliebene Fahrzeuge blockierten den Verkehr. So blieb wenigstens Zeit, um im Stau unweit von Brünen einen Blick auf die Kamele zu werfen. Die großen Tiere auf den schneebedeckten Weiden stehen zu sehen, ist kein alltäglicher und leicht befremdlicher Anblick.
Insgesamt 55 Einsätze meldete die Polizei durch den Schneefall im gesamten Kreis Wesel: 15 Unfälle zählte sie in der Zeit zwischen 3 und 6 Uhr morgens, weitere 40 Einsätze folgten bis 10 Uhr. Es habe sich überwiegend um leichtere Verkehrsunfälle und festgefahrene Fahrzeuge gehandelt, so die Polizei. Offenbar wurde niemand verletzt.
Wintereinbruch in Wesel: Lkw-Unfall auf der A3
Für ein Verkehrschaos sorgte der Wintereinbruch auf der A3: Nach einem Lastwagen-Unfall zwischen Hamminkeln und Wesel wurde die Fahrbahn in Richtung Oberhausen für Stunden gesperrt. Es gab bis zu 13 Kilometer Stau, verletzt wurde niemand. Gegen 10 Uhr konnte ein Fahrstreifen wieder freigegeben, gegen 11 Uhr der Verkehr dann wieder ohne Einschränkungen fließen.
Ein 60 Jahre alter Lastwagenfahrer hatte laut Polizei aus unbekannten Gründen die Kontrolle verloren, sei in die Mittelleitplanke geschleudert und habe mit seinem Lkw-Anhänger die Fahrbahn blockiert. Weil die Autobahn spiegelglatt war, sperrten die Einsatzkräfte sie und ließen sie vom Winterdienst abstreuen. Während der Sperrung sei der Verkehr dann nur langsam über den Seitenstreifen am Unfallort vorbeigeflossen. Es hätten sich am frühen Morgen zeitweilig bis zu 13 Kilometer Stau gebildet, sagte eine Polizeisprecherin.
Winterdienst war in Wesel im Einsatz
Zum ersten Mal in dieser Saison im vollen Einsatz gewesen ist der Winterdienst der ASG. „Wir sind zufrieden, alle Pläne konnten abgearbeitet werden“, zog Betriebsleiter Michael Blaess am Mittag gegenüber der Redaktion eine Bilanz. Mit zwei Lastwagen, einem Unimog, einem Schlepper, neun Kleinschleppern und zahlreichen Handkolonnen befreite das Team des kommunalen Dienstleisters die Straßen und Gehwege am Freitagmorgen von Eis und Schnee. Für den restlichen Winter ist der ASG gut gerüstet, die Salzlager sind voll – nur ein Bruchteil ist verbraucht worden.
Der Winter hat wohl in Wesel erstmal nur ein kurzes Intermezzo gegeben. Am Sonntag wird es frühlingshaft, die Temperaturen sollen laut Vorhersagen auf bis zu 15 Grad steigen.