Wesel. Sperrmüll bestellen und eine Veranstaltungsübersicht – das sind nur zwei Funktionen, die Wesel gerne in einer eigenen App anbieten möchte.
Ob Nachrichten, der aktuelle Kontostand oder der Wetterbericht – über Apps auf dem Smartphone lassen sich mittlerweile unzählige Dinge abrufen. Die meisten Menschen dürfen wohl mehr Anwendungen auf dem Gerät in ihrer Hosen- oder Handtasche installiert haben, als sie tatsächlich nutzen oder überhaupt davon wissen. Die Stadt Wesel würde gerne einen Platz auf dem Smartphone ihrer Bürgerinnen und Bürger bekommen und plant deshalb die Einführung einer eigenen App. Der Digitalausschuss hat nun mit einem ersten Beschluss den Weg dafür freigemacht.
Bisher gibt es lediglich die Abfall-App der ASG. Nutzerinnen und Nutzer können sich damit zum Beispiel Terminerinnerungen für die Entsorgung schicken lassen oder in einer Karte den nächsten Container-Standort abrufen. Viel mehr Funktionen bietet die Anwendung allerdings nicht. Da sie zudem technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, möchte der für Digitalisierung zuständige Dezernent Markus Postulka die Gelegenheit gerne nutzen, um eine neue App an den Start zu bringen, die weit mehr als nur Müll kann.
„Wir wollen auf die Geräte kommen, die die Menschen in ihren Taschen haben“, sagte Postulka am Mittwoch im Ausschuss. Denn obwohl die Verwaltung mittlerweile viele Dienstleistungen und Informationen digital anbietet, erreicht sie damit über ihre Internetseite bisher aus ihrer Sicht zu wenige Menschen. „Wir haben das Gefühl, dass wir den Transfer zu den Bürgerinnen und Bürgern noch nicht so geschafft haben, wie wir uns das wünschen“, so der Beigeordnete.
Das soll die App für Wesel bieten
In einer App sieht die Stadt den einfachsten Weg, das zu schaffen. Das neue Angebot soll umfassend, übersichtlich und schnell zugänglich sein. Wer die Anwendung nutzt, soll dort zum Beispiel seinen Sperrmüll elektronisch anmelden oder einen Termin in einer Verwaltungsangelegenheit ausmachen können, aber genauso einen Zugang zum Veranstaltungskalender oder zum Programm des Bühnenhauses haben.
„Wir wollen auf die Geräte kommen, die die Menschen in ihren Taschen haben“
Ebenso soll der Zugriff auf den Mängelmelder Meldoo oder die städtische Karriereseite ermöglicht werden. Außerdem ist vorgesehen, in der App mehrere interaktive Karten anzubieten, die verschiedene Services wie den lokalen Einzelhandel, die lokale Gastronomie oder Anzeigen zu Recyclingcontainern, zum Wertstoffhof und anderen relevanten Orten in der Umgebung zeigen. Zusätzlich möchte die Stadt allgemeine Informationen und Meldungen im Katastrophenfall übers Smartphone verbreiten.
„Wir glauben, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern damit ein echtes Plus bieten“, ist Markus Postulka überzeugt. Wesel wäre im Kreis die erste Kommune, die eine solche App in ihrem Portfolio hat. Der Digitalausschuss stimmt den ersten Vorplanungen einstimmig zu. Die Stadt geht davon aus, dass die Entwicklung rund 50.000 Euro kosten wird. Sobald der neue Haushalt rechtskräftig ist, soll das Projekt ausgeschrieben werden.