Wesel/Hamminkeln. Angel und Hope, zwei junge Katzen, erholen sich im Weseler Tierheim von schweren Verletzungen und suchen ein liebevolles Zuhause.
Angel und Hope sind seit Anfang Oktober im Weseler Tierheim. Die beiden jungen Katzen haben traumatische Wochen hinter sich. Tierfreunde hatten sie gemeinsam mit rund 40 wild lebenden Katzen am Flüchtlingsheim in Mehrhoog entdeckt. Die Tiere wurden inzwischen alle eingefangen und kastriert – einige konnten auch schon vermittelt werden. Angel und Hope waren von allen Fundtieren in Mehrhoog im schlimmsten Zustand und brauchten mehr Zuwendung und medizinische Behandlungen.
Katzen verloren Augen durch Infektion
Die beiden litten an einer extrem schlimmen Katzenschnupfeninfektion. Dagegen und gegen die Katzenseuche werden Stubentiger normalerweise geimpft. „Passiert das nicht und wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kann es ganz schnell so enden, dass man die entzündeten Augen nicht mehr retten kann“, erklärt Tierheim-Mitarbeiterin Daniela Möllmann. Deshalb musste Hope ein und Angel sogar gleich beide Augen operativ entfernt werden.
Seitdem erholen sich die zwei etwa sechs Monate alten Katzen im Tierheim. Inzwischen sind die Wunden gut verheilt, allerdings muss sich besonders die jetzt blinde Angel an das Leben ohne Augenlicht gewöhnen. „Vor allem die vielen Geräusche im Tierheim sind für die beiden beängstigend“, weiß Daniela Möllmann. Nur auf Gehör, Geruchs- und Tastsinn angewiesen, sind vor allem für die weiß-schwarz gescheckte Angel das Klappern von Gerätschaften, das Bellen der Hunde und die verschiedenen Menschen, die sich um die Tiere in Wesel kümmern, eine Herausforderung.
„Bei Fremden sind sie zu Anfang noch sehr zurückhaltend, aber sobald sie einen kennen unglaublich verschmust und hören gar nicht auf zu schnurren. Mit der Einschränkung kommen sie im Großen und Ganzen gut klar.“ Im Tierheim hat das Team die zwei als sehr menschenbezogen und vor allem liebevoll untereinander erlebt. „Hope und Angel liegen immer beieinander und kuscheln – sie sind liebe kleine Kinder.“
Vermittelt werden die beiden auf jeden Fall nur gemeinsam. „Es wäre schön, wenn sie in einen etwas ruhigeren Haushalt ziehen könnten“, sagt Daniela Möllmann. „Kleine Kinder wären vielleicht nicht ideal. Es wäre auch schön wenn ihr neues Heim ebenerdig wäre oder wenn man verhindern könnte, dass sie Treppen rauf- und runterlaufen.“ Ungesicherte Höhen würden für die beiden jungen Katzen ein unnötiges Risiko darstellen. Was auch klar ist: Freigänger sollen die zwei nicht mehr werden. „Das wäre vor allem für Angel viel zu gefährlich und funktioniert auf keinen Fall“, stellt Möllmann klar. Ein eingenetzter Balkon hingegen wäre eine Bereicherung für Angel und Hope, aber kein Muss.
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Andere Katzen sind die beiden Samtpfoten von ihrem Leben mit den anderen wilden Katzen in Mehrhoog gewohnt. Deshalb wäre es prinzipiell sicher auch möglich, sie mit einer bereits im Haushalt lebenden Katze zu vergesellschaften. „Das müsste man dann einfach ausprobieren“, sagt Möllmann. „Es ist auf jeden Fall kein Ausschlusskriterium, wenn Interessenten schon eine Katze haben.“ Es sei aber trotzdem sehr wichtig, sich im Vorhinein gut zu überlegen, ob man Katzen mit solchen besonderen Bedürfnissen ein geeignetes Zuhause bieten könne. „Angel und Hope haben eine Chance verdient“, resümiert Daniela Möllmann.
Das Tierheim-Tier des Monats
Das Weseler Tierheim ist voll. Das ist gefühlt schon immer so – aktuell sind es jedoch ganz besonders viele Katzen und auch Kleintiere, die an der Lackfabrik auf eine neue Familie warten. Einmal im Monat stellen wir ein oder mehrere Tierheim-Tiere und ihre Geschichten vor.
Bei Interesse an den Tierheim-Tieren des Monats oder einem der vielen anderen Tiere im Weseler Tierheim, melden Sie sich gerne per E-Mail unter info@tierheim-wesel.de (bestenfalls mit einer Rückrufnummer) oder telefonisch unter 0281 56699.