Wesel. Die Hansaringschule in Wesel wird umgebaut und soll zu einer neuen Grundschule werden. Bei der Planung geht die Stadt neue Wege.

Die Pläne für eine neue Grundschule in Wesel werden konkreter: Wie die Stadtverwaltung nun im Schul- und Sportausschuss vorgestellt hat, beginnen die ersten Planungen für den Umbau der ehemaligen Hansaringschule, die künftig zu einem Teilstandort der Innenstadt-Grundschule werden soll. Diese Erweiterung ist nötig, weil die Zahl der Grundschülerinnen und Grundschüler in der Hansestadt weiter steigt – das gilt insbesondere für die Grundschule in der Innenstadt. Während an der Böhlstraße derzeit rund 440 Kinder unterrichtet werden, sollen es den Prognosen zufolge im Jahr 2040 rund 640 sein. Dann werden nicht mehr vier Eingangsklassen gebildet, sondern sechs. Dafür reicht der Platz einfach nicht aus.

Deswegen steht schon länger fest, dass die Stadt eine weitere Schule im Zentrum benötigt. Die GGS Innenstadt soll künftig aufgeteilt werden: Die Jahrgangsstufen drei und vier werden am Hansaring unterrichtet werden, die ersten und zweiten Klassen bleiben an der Böhlstraße. Theoretisch könnte die Hansaringschule auch eigenständig betrieben werden, das Schulamt des Kreises hat als Aufsichtsbehörde aber die Teilstandort-Lösung empfohlen.

Bei der Vergabe des Projektes geht die Stadt neue Wege, erstmals im Schulbereich soll sich ein sogenannter Generalübernehmer darum kümmern – das gilt auch für die Erweiterungen der Grundschulen am Quadenweg und in der Feldmark, die ebenfalls jetzt im Rahmen des Schulbauprogramms in Angriff genommen werden (siehe Infobox). Dieser Generalübernehmer übernimmt nicht nur den Neubau, sondern auch die komplette Planung – und übergibt das fertige Gebäude schlüsselfertig an die Stadt. Die Verwaltung verspricht sich, dass sie so Zeit und personelle Ressourcen einspart.

Weitere Planungen für Weseler Schulen

Die Arbeiten im Rahmen des Weseler Schulbauprogramms 2030 schreiten weiter voran. Derzeit laufen die Arbeiten an den GGS Fusternberg, Konrad-Duden, Blumenkamp und der Polderdorfschule. Die Arbeiten an der Konrad-Duden-Realschule werden laut Verwaltung in Kürze beginnen.

Nun starten neben der Hansaringschule die Planungen für die Erweiterungen der Grundschule am Quadenweg und in der Feldmark. Die GGS Quadenweg soll künftig dreizügig geführt werden, dafür ist ein Neubau erforderlich. Die Kosten schätzt die Stadt auf 14,6 Millionen Euro, der Großteil davon ist für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 eingeplant. Die GGS Feldmark für vier Züge ausgebaut werden, ebenfalls mit einem Neubau – dafür rechnet der Gebäudeservice mit Kosten von 15,9 Millionen Euro, die weitgehend für die Haushaltsjahre 2025 bis 2028 angemeldet sind.

Die schon bestehenden Gebäude am Hansaring, die noch bis Ende 2025 als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werden, werden nicht abgerissen – der historische Bestand soll erhalten bleiben und durch einen Neubau erweitert werden, damit die Schule dreizügig genutzt werden kann. Ein Familienzentrum und eine Sporthalle sind ebenfalls geplant. Erste Entwürfe sehen ein großzügiges Foyer im Eingangsbereich vor, das auch für Aufführungen genutzt werden kann. Im Erdgeschoss sollen die Verwaltungsräume untergebracht werden, im ersten und zweiten Obergeschoss findet der Unterricht statt.

Günstig wird das Projekt nicht: Der Gebäudeservice der Stadt schätzt die Kosten für die Hansaringschule auf 31,5 Millionen Euro. Ganz genau steht die Investitionssumme erst fest, wenn der Auftrag an einen Generalübernehmer vergeben wurde. Für Planungskosten und vorbereitende Maßnahmen stehen derzeit 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, für die Haushaltsjahre 2025 und 2026 sind die übrigen 29 Millionen Euro angemeldet worden.

Bis die ersten Kinder am Hansaring unterrichtet werden, wird es noch dauern. „Die ersten Bagger sollen Anfang 2026 anrollen“, sagt der zuständige Beigeordnete Markus Postulka auf NRZ-Anfrage. Im Frühjahr 2028 könnte die neue Schule dann fertiggestellt sein. Schon jetzt ist klar, dass es in den Räumlichkeiten an der Böhlstraße in der Zwischenzeit zu eng werden wird, bevor der neue Teilstandort am Hansaring fertig ist. Die Stadt will dort deshalb zwischenzeitlich Container aufstellen, damit alle Kinder unterrichtet werden können.