Hünxe. Einwohner und Politik treten beim ersten Krudenburger Brunnengespräch in den Dialog. Was die Krudenburger sich für ihren Ort wünschen.

Zum Plätschern des Froschbrunnens und dem Rauschen der Lippe gesellte sich am vergangenen Freitag im Herzen Krudenburgs das Geräusch von angeregten Gesprächen. An diesem milden Herbstnachmittag sollte es den Anwohnern ermöglicht werden, Sorgen und Ideen in einem offenen Rahmen frei äußern zu können. Deshalb lud die SPD-Ratsfraktion Hünxe zum ersten Krudenburger Brunnengespräch ein. „Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Fragen, Ideen und Hinweisen zu uns kommen können“, sagt Jan Scholte-Reh (SPD). Und eine Anzahl von Bürgern nahm am Freitag dieses Angebot an.

Krudenburger wünschen sich mehr Informationen

Eines der drängendsten Themen war der Hochwasserschutz, beziehungsweise die mangelnde Information hierzu. „Das hat mich ein bisschen verärgert“, erinnert sich Detlev Gehrken. In der akuten Situation sei die Unterstützung der Gemeinde und der Feuerwehr zwar sehr gut gewesen, nach dem Hochwasser fehle aber ein Plan zur Prävention für die Zukunft. „Kommunikation ist wichtig“, betont Gehrke. Die Dorfgemeinschaft möchte Anfang des Jahres im kleinen Kreis mit der SPD zusammenkommen und Ideen sammeln, bevor man sich in größerer Runde mit weiteren Parteien berät.

Ein ebenfalls wasserlastiges Thema war die Diskussion rund um den Hafen. „Wir versuchen über Hünxe summt und die NRW-Stiftung den Hafen aus der Hand zu geben“, erklärt Jutta Lievers-Vlaswinkel. Der verwilderte Zustand des Geländes rund um den ehemaligen Hafen beschäftigt die Gemeinde schon lange. Die alte Förderung ist ausgelaufen und die Voraussetzungen für eine neue wären gegeben, wenn der Hafen vorher entschlammt werde. Bisher scheitern die Bemühungen an der regelmäßigen Reinigung und der mangelnden Frischwasserzufuhr.

Einwohner bemängeln die Krudenburger Infrastruktur

Auch andere Themen, wie die Energieversorgung kamen auf den Tisch. „Für Veranstaltungen brauchen wir dringend Energiequellen“, sagt Detlev Gehrken. Zu Anlässen wie der Paddeltour hatten die vielen Stände regelmäßig die Sicherungen rausfliegen lassen. „Wir brauchen einen Ansprechpartner, der vor Ort mit uns klärt, was technisch machbar ist.“

Ein weiterer Gesprächsschwerpunkt waren der Grünschnitt, die Pflege des Baumbestandes und die Entsorgung von Laub im Herbst. Ein Vorschlag seitens der Krudenburger war, dass in Zukunft Laubsammelcontainer aufgestellt werden könnten. Ein Unterfangen, das in Hünxe nach einem Versuch wieder abgeschafft werde, wie der Fraktionsvorsitzende Horst Meyer berichtet. Dort seien die Container innerhalb kürzester Zeit mit allerlei Grünschnitt und Gartenabfällen befüllt worden.

Auch die Parkplatzsuche ist ein Problem in dem 298-Seelen Dorf. „Es gibt zu wenig öffentliche Parkplätze“, bemängelte einer der Anwesenden. Und die wenigen vorhandenen Parkflächen werden häufig von ortsfremden Personen genutzt, beispielsweise um den Spielplatz am Lippeufer zu besuchen. Beim Brunnengespräch wurde klar, dass sich die Krudenburger für ihre Belange einen direkten Ansprechpartner und transparentere Informationen wünschen. Ein Anliegen, bei dem die SPD das Dorf unterstützen möchte.