Wesel. Drogen-Treff am Ex-Kaufhof: CDU beantragt bauliche Veränderung und mehr Kontrollen. Stadt soll Landrat „mit Nachdruck“ auf Situation hinweisen.

Die Diskussion um einen Treffpunkt von Suchtkranken am ehemaligen Kaufhof, das Sicherheitsgefühl der Bürger und die Attraktivität der Einkaufszone nach dem Wegfall des Kaufhauses geht in eine weitere Runde. Nachdem die Stadt der Politik mitgeteilt hat, dass eine Verlagerung der Methadon-Ausgabestelle an einen weniger zentralen Ort nicht möglich ist, will die CDU-Fraktion das Thema erneut im Haupt- und Finanzausschuss diskutieren und legt weitere Vorschläge vor.

Im Zuge der Diskussion war bereits über ein Alkoholverbot in der Fußgängerzone nachgedacht worden, die SPD hatte zusätzlich ein Messerverbot in der Innenstadt vorgeschlagen. Am mehreren Stellschrauben müsse man drehen, um die Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsgefühl zu verbessern, schreibt nun Fraktionschef Jürgen Linz. Die Idee seiner Fraktion: Anstelle der Bänke an der Ecke Hohe Straße/Kreuzstraße sollen mehrere Spielgeräte und einige Sitzplätze für Begleitpersonen aufgestellt werden. Aufwerten möchten die Christdemokraten den Bereich zusätzlich durch ein, zwei Marktstände als Kundenanreiz sowie durch verstärkte Präsenz von Stadtwacht und Polizei in der Fußgängerzone. Auch die Streetworkerin sollte als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen.

Methadonausgabe: Stadt soll nochmals mit Landrat reden

Außerdem möchte die CDU, dass die Stadt sich weiter um die Verlegung der Methadonausgabe, die derzeit in der Innenstadt liegt, bemüht. Wie berichtet, hatte die Stadtverwaltung im September erklärt, dass dies derzeit nicht möglich sei. Der Arzt könne den Standort nicht ohne weiteres verlagern und der Kreis hatte der Anfrage der Stadt, ob die Methadonabgabe in Räumen der Kreisverwaltung erfolgen könnte, aus Platzgründen eine Absage erteilt.

Die CDU möchte nun, dass die Stadt erneut Kontakt zum Landrat aufnimmt und „mit Nachdruck“ auf die „unbefriedigende Situation mit den opiatabhängigen Patienten“ hinweist. „Mit etwas gutem Willen lässt sich bestimmt auch in Wesel ein geeigneter Standort beispielsweise für eine mobile Ausgabestation finden“, sind die Christdemokraten überzeugt.