Hünxe. Der Prozess war lang und etwas holprig, doch jetzt ist der Bikepark in Hünxe-Drevenack eröffnet – vorerst in Teilen. Was in Zukunft geplant ist.

Waghalsige Sprünge und beeindruckende Tricks – auf der Dirtpark-Anlage in Hünxe-Drevenack gibt es derzeit einiges zu sehen. Die Fläche, die seit dem 5. Oktober eingeweiht und geöffnet ist, wird eifrig genutzt. Biker verschiedener Altersklassen fahren, beziehungsweise fliegen über die unterschiedlich hohen Hügel der Geländestrecke hinter dem Edeka-Parkplatz an der Buchenstraße in Drevenack. Die viele Arbeit, die das Orga-Team und die freiwilligen Helfer in das Projekt gesteckt haben, zahlt sich aus.

Dirtpark in Drevenack: Weg zur Eröffnung war nicht immer leicht

„Es war schon auch viel Skepsis dabei, gerade so in der Zwischenzeit, als die Fläche aufgrund der Witterung nicht befahrbar war“, erinnert sich Rico Schreiber. „Als wir dann zu zweit oder zu dritt hier mit den Schaufeln standen, kam man schon ins Zweifeln. Deswegen ist es jetzt schon cool, dass so viele Leute herkommen und es so gut angenommen wird.“ Die Dirtbike-Anlage bietet den Kindern und Jugendlichen endlich eine sichere und legale Umgebung, um ihr Hobby ausüben zu können.

Marco, einer der älteren Dirtbiker in Drevenack, springt einen 360 Grad-Sprung (im Fachjargon „Three Sixty“) auf der eröffneten Strecke in Drevenack.
Marco, einer der älteren Dirtbiker in Drevenack, springt einen 360 Grad-Sprung (im Fachjargon „Three Sixty“) auf der eröffneten Strecke in Drevenack. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Viele junge Biker nutzen das Freizeitangebot. „Zu sehen wie die Kids relativ schnell Tricks lernen, selber fahren und ihnen was beizubringen macht echt Spaß“, ergänzt Smilla Küster. Sie hatte vor der Eröffnung auf Hochtouren an den Vorbereitungen gearbeitet und hofft darauf, dass viele der fleißigen Dirtbiker in Zukunft auch bei der Instandhaltung der Anlage helfen und aktiv teilnehmen werden. Wie der achtjährige Alex, der mit Feuereifer beim Bauen und vor allem auch beim Fahren mit dabei ist.

„Es soll ja auch nicht so laufen, dass hier alle fahren und Smilla macht die Hausmeisterin“, stellt Rico Schreiber klar. Die beiden setzen auf das Gemeinschaftsgefühl und das verantwortliche Handeln aller Beteiligten. Das beinhaltet beispielsweise, den Mulch wieder zurück auf den Gipfel des Hügels zu schaufeln, wo es immer mal wieder vorkommende Stürze abfängt, aber auch dafür zu sorgen, dass die Anlage nicht zugemüllt oder beschädigt wird.

„Zu sehen wie die Kids relativ schnell Tricks lernen, selber fahren und ihnen was beizubringen macht echt Spaß.“

Smilla Küster

Das Orga-Team ist stolz auf das, was die Biker an den vielen Bautagen und -abenden auf dem ehemaligen Bolzplatz geschaffen haben. Bei der offiziellen Einweihung eines Teilstücks der Anlage – der Rest wird im Frühjahr 2025 fertiggestellt – waren unter anderem Vertreter der Gemeinde vor Ort. Mit ihnen hat das Dirtbike-Team auch besprochen, wie es weitergehen soll. „Bis Mai können wir jetzt gucken, dass wir das Ganze langsam ein bisschen hochziehen. Dann wird im nächsten Jahr alles ‚geshaped‘, sprich alles schön glatt gemacht“, erklärt Rico Schreiber. Dann wird auch noch der letzte Hügel am Ende der unfertigen Line aufgehäuft und fertiggestellt.

Zahlreiche Kinder und Jugendliche nutzen die neue Freizeitmöglichkeit – hauptsächlich fahren Jungen über die Hügel in Drevenack.
Zahlreiche Kinder und Jugendliche nutzen die neue Freizeitmöglichkeit – hauptsächlich fahren Jungen über die Hügel in Drevenack. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Auch die Wellen, eine flache, hügelige Strecke am Rand der Anlage, muss dann noch von Gras und Unkräutern befreit werden. „Die ist besonders gut für die Kleinen“, betont Smilla Küster. „Das haben wir auch bei der Eröffnung gemerkt, als die ganz Kleinen da mit ihren Rädern drübergefahren sind.“ Ihr liegt generell auch die Förderung des Biker-Nachwuchses am Herzen. Und das Engagement des Orga-Teams geht noch darüber hinaus. Smilla Küster selbst hat die Erfahrung gemacht, dass das Biken überwiegend männlich ist und viele, vor allem jüngere Mädchen, sich nicht recht trauen, es auszuprobieren.

Weitere Pläne in Drevenack: Dirtbiken für Mädchen

Deshalb möchte das Dirtpark-Team in Zukunft gerne einen „Girls-Only“-Zeitraum einrichten, in dem ausschließlich Bikerinnen die Anlage nutzen und bei Bedarf unter Anleitung lernen können. Außerdem ist das Ziel, dass sich alle Interessierten miteinbringen können. Denn „gute Ideen haben sie alle“, wie Smilla Küster bekräftigt. Für die Umsetzung benötige man aber noch mehr helfende Hände. Eine Idee, die im nächsten Jahr realisiert werden soll, ist den auf der Fläche stehenden Container zu besprühen.

Die Gemeinde hat das Projekt seit dem letzten Infoabend vor Ort durch Sandsäcke für die Folien zum Abdecken der Hügel, das Befüllen des Wassercontainers und Mulch für die Hügel unterstützt. Auch das Mähen der Flächen wurde durch die Gemeinde organisiert. Vor Ort informiert mittlerweile auch ein großes Schild über die Verhaltensregeln auf dem Platz und gibt Tipps zum Dirtbiken. Smilla Küster lobt hierbei vor allem Gemeindemitarbeiter Lukas Horstmann und die Mitarbeiter des Bauhofs. „Alles, was wir mit Lukas absprechen, geht eigentlich immer ziemlich gut“, sagt sie.

Auf der Dirtbike-Anlage geht die Arbeit also weiter. Ganz abgeschlossen sein wird das lebendige Projekt sowie nie, gibt es doch ständig etwas, was ausgebessert und verbessert werden kann und neue Ideen, die die Fläche bereichern können.