Schermbeck. Die Nutzung des Campingplatzes „Hohes Ufer“ ist nach wie vor untersagt. Woran es mangelt und was Kreis und Betreiber dazu sagen.

Schon seit mehr als zwei Jahren dauert die Odyssee rund um den Campingplatz Hohes Ufer in Schermbeck an. Und für die Probleme des Platzes, der direkt am Ufer des Wesel-Datteln-Kanals liegt, ist auch nicht wirklich ein Ende in Sicht. Am 13. Januar 2022 hatte der Kreis Wesel die Anlage wegen vorliegenden Brandschutzmängeln mit sofortiger Wirkung geschlossen. Der Fall wurde am 27. Januar 2022 in einem mündlichen Eilverfahren des Verwaltungsgerichts Düsseldorf verhandelt. Daraufhin wurden am 31. Januar 2022 ebenfalls Nutzungsuntersagungen gegenüber den einzelnen Pächterinnen und Pächtern ausgesprochen. Seitdem ist der Betrieb des Campingplatzes offiziell eingestellt.

Wegen Brandschutzmängeln geschlossen

Auf dem Campingplatz waren Ende 2021 im Rahmen einer Brandverhütungsschau der Gemeinde Schermbeck verschiedene schwerwiegende Brandschutzmängel festgestellt worden. In der offiziellen Pressemitteilung des Kreises hieß es damals: „Die vorgefundenen Mängel lassen erkennen, dass sich ein Brand über den Platz ungehindert, schnell und in alle Richtungen vollständig ausdehnen kann. Die Betreibenden des Campingplatzes wurden zwischen dem 6. und 8. Dezember 2021 vom Kreis Wesel mit mehreren Ordnungsverfügungen aufgefordert, die festgestellten Mängel zu beseitigen und kurzfristig umsetzbare Übergangslösungen herzustellen. Am 4. Januar 2022 fand ein weiterer Ortstermin zur Überprüfung der Umsetzung statt. Dabei wurde festgestellt, dass den Brandschutzforderungen des Kreises Wesel nur unzureichend Folge geleistet wurde.“

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Die Betreiberin legte Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Münster gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf ein – ohne Erfolg. Denn auch das Gericht in Münster entschied, dass der Campingplatz in Schermbeck weiterhin nicht genutzt werden darf. Der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts ist unanfechtbar. Im April dieses Jahres schienen eine Lösung des Konflikts in Aussicht zu sein. In den vergangenen zwei Jahren hatten die Betreiber sich darauf konzentriert, die größten baulichen Fehlentwicklungen auf dem Platz zu beheben und beispielsweise Parzellen komplett von Bebauung freigeräumt, sowie auf anderen Parzellen Teile der Überbauung entfernt.

Nach über zwei Jahren noch kein Brandschutzkonzept

Wieder geöffnet ist der Platz bis heute allerdings nicht. Auf Anfrage der Redaktion teilte der Kreis mit, dass die Nutzungsuntersagung bisher nicht aufgehoben werden konnte, da bisher kein vollständiges und prüffähiges Brandschutzkonzept, verbunden mit einer ganzheitlichen Überplanung der Platzaufteilung, vorgelegt wurde. „Es fehlen immer noch die notwendigen Unterlagen“, sagt Kreissprecherin Greta Rohde. „Wir warten auf das Konzept. Ohne das kann der Campingplatz nicht wieder aufmachen.“

Campingplatzbetreiber Michael Overbeck teilte auf Anfrage mit, dass er hoffe, den Platz in drei bis vier Wochen wieder eröffnen zu können. Weitere Auskunft über das Verfahren und die Fortschritte, das Brandschutzkonzept betreffend, gibt er zurzeit nicht. Zu Jahresbeginn hatte er den 1. April für eine Wiedereröffnung ins Auge gefasst. Ein Ziel, das offensichtlich nicht erreicht werden konnte.