Wesel. Beim Standesamt in Wesel ist es zu einer kuriosen Namensverwechslung gekommen – mit Folgen für einen angeblich toten Mann in Bocholt.

Nach dem Tod eines Mannes in Wesel ist versehentlich ein 71-Jähriger in Bocholt bei allen Behörden für tot erklärt worden. Das Problem: Beide hatten den gleichen Namen, der am Niederrhein recht häufig vorkommt. Allerdings stimmten die Geburtsdaten nicht überein. Das sei dem Standesamt der Stadt Wesel auch schnell aufgefallen, sagte Sprecher Swen Coralic.

„Dann ist allerdings ein Versäumnis passiert“, berichtet Coralic. Denn es fehlte ein wichtiger Hinweis an die Bundesnotarkammer, die das zentrale Testamentsregister führt, so die Erklärung der Stadt. Und so bekamen der Mann mit demselben Namen aus Bocholt und seine Verwandten Post mit der Nachricht über sein Ableben und die Testamentseröffnung. Die falsche Beurkundung passierte schon im Juli dieses Jahres, als der tatsächlich Verstorbene in einem Weseler Krankenhaus gestorben war.

Angeblicher Tod hat massive Folgen für den Bocholter

Laut einem Bericht des Bocholt-Borkener-Volksblattes hatte der Fehler für den Senioren aus Bocholt massiver Folgen: Seine Schwester erhielt vom Gericht schriftlich die Nachricht seines Todes, da sein Testament vollstreckt werden sollte. Die Nachricht über seinen angeblichen Tod erfuhr der Mann demnach durch einen aufgeregten Anruf seiner Schwester. Sie hatte ein amtliches Schreiben erhalten, in dem bestätigt wurde, dass ihr Bruder am 9. Juli 2024 in Wesel verstorben sei.

Die Konsequenzen des Fehlers sind laut dem Bericht weitreichend, der bürokratische Aufwand hoch: Der 71-Jährige müsse nun nachweisen, dass er noch lebt, um seine Rente und Versicherungsansprüche nicht zu verlieren. Es drohe sogar ein Stopp der Rentenzahlungen, denn auch die Banken müssten erstmal von seinem Weiterleben überzeugt werden.