Wesel. Besonders in der Innenstadt werden weitere Kita-Plätze benötigt. Durch Aus- und Neubau an zwei Stellen sollen acht zusätzliche Gruppen entstehen.

Wesel wächst, weil mehr Kinder geboren werden und mehr Familien in die Stadt ziehen. Das ist eine positive Entwicklung – sie zwingt die Stadt aber auch, Geld in die Hand zu nehmen, um allen kleinen Weselern auch künftig einen Kita-Platz anbieten zu können. Besonders groß ist der Bedarf in der Innenstadt. Hier nimmt die Stadt zwei Projekte in Angriff: Die erst Ende 2021 fertiggestellte Kita Am Baumhaus wird um zwei Gruppen wachsen und am Feldtor nahe des Lippestadions entsteht eine ganz neue, große Tagesstätte mit sechs Gruppen sowie einer Option auf eine weitere Ergänzung um zwei Gruppen.

Die Pläne stellte Fachbereichsleiter Thorsten Hummel jetzt dem Ausschuss für Gebäude und Digitalisierung vor. Die Kita Am Baumhaus des Träger CJD an der Alten Delogstraße, in der aktuell vier Gruppen betreut werden, soll im bisher noch eingeschossigen Süd-West-Flügel um eine Etage aufgestockt werden. So entsteht Platz für zwei neue Gruppenräume plus Neben- und Ruheräumen, ohne dabei das Außengelände zu beanspruchen. Die Kita wächst dadurch und durch die Erweiterung der Mensa (45 Quadratmeter) um insgesamt 390 Quadratmeter. Die Stadt investiert in den Standort noch einmal 2,84 Millionen Euro, der Bau hatte bereits 4,4 Millionen Euro gekostet. Bis Ende 2025, hofft die Stadt, könnte die Erweiterung fertig sein.

Wesel geht beim Bau der Kita am Feldtor neue Wege

Ganz neue Wege geht Wesel beim Neubau am Feldtor: Die sechsgruppige Kita wird nicht die Stadt selbst bauen lassen. Das Projekt wird erstmals über einen „Generalübernehmer“ umgesetzt. Das bedeutet: Ein Unternehmen übernimmt die Planung und den Bau (über Subunternehmen), es übergibt die Kita schlüsselfertig an den Auftraggeber. So spart das Rathaus Zeit und Personal, heißt es. Die Stadt erhofft sich von der Vorgehensweise auch eine Kostenersparnis – zum Beispiel, weil das beauftragte Unternehmen das Gebäude in Modulbauweise errichten lassen kann. Rund 8,5 Millionen Euro wird die neue Einrichtung nach ersten Schätzungen wohl kosten.

Die Kita ist auch als Ersatz für die zweigruppige Kita Wunderland geplant, die Zuge des Umbaus an der Hansaringschule zur Grundschule weichen muss. Eigentlich war der Neubau der Kita wieder am Hansaring geplant. Aus Platzgründen hat sich die Stadt dann für den Standort Feldtor entschieden, so Hummel. Auf der rund 4300 Quadratmeter großen Rasenfläche am Lippestadion kann statt einer viergruppigen sogar eine sechsgruppige Tagesstätte entstehen, die dazu noch eine Ausbaureserve hat. Bis Anfang 2025 soll die Entscheidung für einen Generalunternehmer fallen, der dann den Bau nach den Vorgaben der Stadt in die Wege leitet.

Noch Nachbesserungsbedarf sieht die Politik hier in Sachen Verkehrssicherheit: Die geplante Kita liegt nahe der verkehrsreichen Oberndorfstraße (B8) und der Schillstraße. Darauf wies Wolfgang Lingk (CDU) hin. Die Verwaltung soll sich darüber Gedanken machen und Maßnahmen vorschlagen.