Schermbeck. Das Architekturbüro präsentierte dem Gemeinderat die Planungen für das Gebäude. Bei der Fassadengestaltung gibt es überraschende Fakten.

Das Architekturbüro Mey aus Frankfurt am Main stellte in der letzten Ratssitzung ihre Pläne für den neuen Grundschulstandort an der Weseler Straße vor. Projektleiter Victor Gatys präsentierte den Ratsmitgliedern umfassende Grundrisse und detaillierte 3D-Modelle und ging auch auf Fragen und Anmerkungen des Rates ein. Nach dem langen Bewerbungsprozess und Auswahlverfahren hatte sich die Gemeinde Schermbeck final für das Unternehmen entschieden, das mit seinem Entwurf die Verwaltung für sich gewinnen konnte. Im ständigen Kontakt mit Schule, Gemeinde und Rat habe die Architekturfirma einen neuen Entwurf erstellt, der die Anregungen, Bitten und Ideen der Schermbeckerinnen und Schermbecker berücksichtige, so Gatys.

Grundschule Schermbeck: Vier Baueinheiten und Sporthalle geplant

Südwestlich des derzeitigen Hauptstandorts der Grundschule Schermbeck soll ein neuer Schulkomplex zwischen Weseler Straße und Tiefer Weg entstehen. Um beide Grundschulstandorte zu vereinigen, habe man sich für vier miteinander verbundene, sogenannte „Lernhäuser“ entschieden, die um eine zentrale Halle positioniert werden. Der zweigeschossige Komplex werde nicht nur Klassenräume, sondern auch einen Verwaltungsbereich für das Kollegium, eine Küche, Bibliothek, Mehrzweckräume und Differenzierungsräume für kleinere Gruppen oder Einzelarbeit beinhalten. Außerdem soll eine neue Sporthalle an das Schulgelände angegliedert werden, die mit Umkleiden, Geräteräumen und zwei trennbaren Hallenbereichen den Ansprüchen der Grundschule genügen dürfte.

Schwerpunkte der Planung waren Sicherheit, Transparenz und Gemeinschaft, so viel wurde schnell klar. Der Weg der Kinder vom Bus oder Auto der Eltern soll direkt zum Schulgebäude führen und dabei den Verkehr und Parkplatz meiden. Die Gebäude sind mit vielen Fenstern und Oberlichtern ausgestattet, um möglichst viel natürliches Licht ins Innere zu lassen und sowohl der gesamte Gebäudekomplex, als auch die einzelnen Gebäude haben in ihrem Zentrum einen zentralen Raum, der zum sozialen Mittelpunkt des Schulalltags werden soll.

Rat soll im September entscheiden

Die Architektei Mey informierte den Rat zudem über die nächsten Schritte. Man müsse das Planungsteam noch vervollständigen und könne dann am 19. September die Vorplanung und eine Kostenschätzung bei der Gemeinde einreichen. Bei der Gemeinderatssitzung am 25. September soll diese Planung beschlossen und die endgültige Entscheidung zum Fassadenmaterial getroffen werden.

Nachhaltige Energiequellen sollen die Heizung speisen, Photovoltaik-Anlagen werden auf den Dächern angebracht und die Baumaterialien selbst werden auf ihre Ökobilanz und ihren CO₂-Verbrauch geprüft.

Holzfassade für Grundschule ist deutlich billiger

Bei eben jenen Baumaterialien bestand noch der größte Klärungsbedarf. Victor Gatys präsentierte zwei mögliche Fassaden: Holz oder Klinker. Beide seien für den Bau von Schulen überaus geeignet, stellte der Schularchitekt fest. Während der Klinker geringfügig haltbarer sei, erweise sich die Holzfassade als wesentlich kostengünstiger. Der große Unterschied von 1,4 Millionen Euro erstaunte viele Ratsmitglieder und die CDU bat die Architektei Mey diesen Kostenunterschied beim nächsten Treffen kleinschrittiger und genauer aufzuschlüsseln.