Schermbeck. Das Schermbecker Musikerduo Leroy Daniels und DJ Tom distanziert sich von Henrik Stoltenberg. Der hatte in ihrem neuen Musikvideo einen Auftritt.
Die Schermbecker Musiker Michael Zell und Thomas Averkamp – auch unter ihren Künstlernamen Leroy Daniels und DJ Tom bekannt – distanzieren sich von Influencer und Reality-TV-Persönlichkeit Henrik Stoltenberg. Dieser hatte im Musikvideo zu ihrem neuen Lied „Time to Wonder“ – einer Coverversion der gleichnamigen Ballade von „Fury in the Slaughterhouse“ aus dem Jahr 1988 – mitgespielt.
Nach Verurteilung: Schermbecker Musiker distanzieren sich von Henrik Stoltenberg
Der aus Fernsehprogrammen wie der Dating-Show „Love Island“ oder „Promis unter Palmen“ bekannte Stoltenberg war zuletzt durch vor allem durch negative Nachrichten aufgefallen. So wurde Stoltenberg im Februar 2023 vom Kölner Amtsgericht wegen Volksverhetzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole verurteilt. Außerdem hat laut Medienberichten die Staatsanwaltschaft Kleve zusätzlich noch Ermittlungen wegen des Verdachts auf Körperverletzung in einem anderen Fall eingeleitet.
Nach Bekanntwerden des Kölner Urteils veröffentlichten Daniels und Averkamp eine Erklärung, in der sie die von Stoltenberg getätigten Aussagen „aufs Schärfste“ verurteilten und kündigten an, von einer eigentlich angedachten, weiteren Zusammenarbeit abzusehen. „Wir haben diese Produktion auf Eis gelegt“, sagte Thomas Averkamp auf Anfrage.
Des Weiteren habe man sämtliche Fotos und andere Beiträge in den sozialen Medien, die zusammen mit Stoltenberg entstanden waren, entfernt. Über die Arbeit mit Stoltenberg sagte Averkamp: „Wir haben ihn während der Zusammenarbeit anders kennengelernt, das entschuldigt aber selbstverständlich nicht sein Verhalten.“ Das Musikvideo selbst wolle man jedoch nicht löschen. „Er hat hier nur einen 20-sekündigen Auftritt und an dem Video waren 60 Personen beteiligt. Wir können ja 59 Leute nicht wegen einem anderen bestrafen“, begründet Averkamp diesen Schritt. Alle Beteiligten hätten „viel Engagement und Herzblut“ in die Produktion investiert.
Video mit Stoltenberg bleibt: „Können ja 59 Leute nicht wegen einem anderen bestrafen“
Neben dem 26-jährigen Stoltenberg waren an der Coverversion von „Time to Wonder“ auch der Musikproduzent Tony Catania aus Florida und der österreichische DJ Xandl beteiligt. Außerdem wurde die Produktion vom Jugendprojekt und Chor Ten Sing Gahlen und mehreren Partnern aus der Region unterstützt.
Zur ursprünglichen Veröffentlichung von „Time to Wonder“ hatte das Musiker-Duo eigentlich angekündigt, mit dem Lied ein Zeichen setzen zu wollen. „Wir haben uns aufgrund der aktuellen Geschehnisse für diesen Song entschieden, die Nummer passt zum Puls der Zeit“, erklärte Averkamp im Januar 2023. Sein Kollege Daniels fügte in diesem Zusammenhang hinzu: „Mit dem Song möchten wir trotz aller Probleme, die es in der Welt so gibt, wachrütteln und Gute Laune verbreiten.“ (lga)