Wesel. Mehr Gewerbe- und Wohnflächen, aber keine neuen Auskiesungen, sondern Erweiterungen - darauf setzt die SPD in Wesel und wirkt darauf hin.
Die Verärgerung in Sachen Regionalplan ist bei vielen Kommunen groß, besonders auch in Wesel (wir berichteten). Abgrabungsflächen sollten dort ausgewiesen werden, so wie sie niemand will, im Gegenzug sind aber auch keine Erweiterungspläne bereits bestehender Auskiesungen in dem Werk festgeschrieben. Auch neue Gewerbegebiete spielten in der bisherigen Planung kaum eine Rolle, ebenso wenig wie Neubaubereiche.
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Nun ist eine zweite Offenlegung des Regionalplans im Herbst geplant. Das wird in der Kreisstadt als Chance gesehen. Die SPD war deshalb in dieser Woche bei der Direktorin des Regionalverbands Ruhr, Karola Geiß-Netthöfel, zu Besuch, um ihr und den Planungsfachleuten ihrer Behörde, ihre Sicht der Dinge darzulegen.
Schließlich soll die Stadt weiterentwickelt werden. Die SPD vertritt die Auffassung, dass weitere Bebauungsgebiete in Lackhausen bis hin zum Molkereiweg ausgewiesen werden müssen. Zudem benötige die Stadt dringend weitere Flächen für die Entwicklung von Gewerbegebieten. So fordern die Weseler Genossen die Erweiterung des Gewerbegebiets an der Rudolf-Diesel-Straße in Richtung Autobahn 3. Zudem soll die Entwicklung im Bereich des Autohauses Wellmann am Wesel-Datteln-Kanal als Gewerbepark ausgewiesen werden. Und für das Flachglasgelände müsse mittelfristig eine Lösung für ein Mischgebiet gefunden werden.
Keine Auskiesungsbagger in Obrighoven und Lackhausen
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Komplett abgelehnt werden von den Genossen die in Obrighoven und Lackhausen ausgewiesenen Auskiesungsflächen. Dafür soll mit Blick auf den Artenschutz „die wertlose und verlotterte Fläche in Bislich-Vahnum im Rahmen eines integrierten Projektes deutlich als Vogelschutzgebiet erster Güte aufgewertet werden“.
Auch die Renaturierung der Lippe soll stromaufwärts fortgeführt werden. Der Lipperandsee dürfe hier nicht einfach für sich stehen bleiben, sondern müsse in beide Richtungen des Flusses angebunden werden.
Erweiterung Abgrabung Pettenkaul
Auch die seit langem von der Firma Hülskens geforderte Erweiterung der Auskiesung Pettenkaul außerhalb der Wasserschutzzone müsse ermöglicht werden. In diesem Bereich fordert die SPD die beteiligten Firmen und die Wasserwirtschaft sowie die Wasserverbände auf, „zukunftsweisende integrierte Projekte zur Sicherung der Wasserressourcen zu erarbeiten“.
„Die Lebensqualität kann man nur steigern, wenn Wohnen, Gewerbe und Auskiesungen im Einklang miteinander sind“, sagt Partei- und Fraktionschef Ludger Hovest. Er verweist zudem darauf, dass die Stadt Wesel sowohl bei Privat- als auch bei Gewerbegrundstücken zahllose Anfragen vorliegen hat, die nicht bedient werden könnten.
So geht es weiter
Und so sieht der weitere Zeitplan aus:
Die zweite Offenlegung des Regionalplans soll im Sommer in der Verbandsversammlung des RVR beschlossen werden.
Im Herbst werden dann die Stadt Wesel und die anderen Kommunen im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zu ihren Stellungnahmen aufgefordert.
Gleichzeitig werde zur Problematik der Abgrabung in der zweiten Jahreshälfte eine zweite Abgrabungskonferenz durchgeführt.