Wesel. Die ehrenamtlichen Esperanza-Mitarbeiter nehmen Bestellungen entgehen und bringen die gewünschten Produkte dann sogar bis zur Haustür.
Seit 2007 hat der Weltladen Esperanza seinen festen Platz in der Weseler Innenstadt: Fair gehandelte Produkte gibt es hier zu erwerben. Neben Nahrungs- und Genussmitteln können die Kunden auch Handwerksprodukte und Geschenkartikel mit gutem Gewissen an der Windstege kaufen.
Unterwegs für den fairen Handel
Aber auch hier hat Corona seine Spuren hinterlassen. Am Samstagmorgen steht hier Michael Overhoff hinter dem Ladentisch. Wie seine Mitstreiter ist er ehrenamtlich für den fairen Handel unterwegs – und das „unterwegs“ ist durchaus wörtlich zu nehmen, hat doch der Weltladen coronabedingt einen schwunghaften Lieferservice aufgebaut. Die Menschen können anrufen und Michael Overhoff oder seine Kollegen machen sich mit den gewünschten Produkten auf den Weg. „Viele scheuen das Sprechen auf den Anrufbeantworter“, weiß der 60-Jährige zu berichten. Aber in den meisten Fällen fällt doch eine Bestellung an.
Bewusst zu den Marktzeiten
Für Telefonphobiker gibt es in diesem Lockdown jedoch auch eine Alternative: immer zu den Marktzeiten mittwochs und samstags hat der Weltladen geöffnet. Angesichts der doch leereren Innenstadt zu Coronazeiten versprechen sich die Macher des Geschäftes zu diesen Zeiten noch die beste Auslastung.
Und das wird gut angenommen: „Zu Beginn und gegen Ende des Marktes ist hier viel los“ erzählt Overhoff, der sein Berufsleben als Beamter bei der Telekom verbracht hat. Lediglich die etwas versteckte Lage des Ladens sorgt dafür, dass nicht alle direkt auf das Angebot von „Esperanza“ aufmerksam werden.
An den Tagen, an denen der Laden nicht geöffnet ist, wird der Anrufbeantworter abgehört und dann ausgeliefert.
Neuerdings auch auf Instagram
Und noch eine Neuerung mit Wirkung gibt es beim Weltladen: Seit einigen Wochen gibt es den Weltladen nicht nur im realen Leben, sondern auch auf Instagram. Und das wirkt sich bereits aus: „Ich habe den Eindruck, dass mehr jüngere Leute sich für unser Angebot interessieren“, erzählt Michael Overhoff. Auch für die Zeit nach Corona haben sich die Macher des Ladens vorgenommen, diese Form der Präsenz weiterzuführen.
Treue Stammkundschaft ist ein Segen
„Generell sind wir durch den Lockdown gut durchgekommen“, schätzt Michael Overhoff die Lage unter Coronabedingungen optimistisch ein. Zu verdanken hat der Laden diese erfreuliche Perspektive auch den treuen Stammkunden.
Und dann klingelt das Telefon: Grüner Tee, Nüsse und Gewürze werden am frühen Samstagnachmittag noch den Besitzer gegen Barkasse bei Lieferung wechseln. „Ich muss erst in Flüren ausliefern, dann komme ich zu Ihnen“, versichert Michael Overhoff seiner Kundschaft...
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