Kreis Wesel. Die Zahl der gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vorjahr ist rückläufig. Die Jugendlichen scheinen verunsichert und zögern mit Bewerbungen.

Auf dem Ausbildungsmarkt 2020/21 im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel fällt die Halbjahresbilanz eher verhalten aus: Die Zahl der gemeldeten Stellen im Vergleich zum Vorjahr ist rückläufig. Die Jugendlichen scheinen auch vor dem Hintergrund der Pandemie verunsichert zu sein und zögern mit Bewerbungen. Seit Oktober 2020 haben sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit insgesamt 3.256 Bewerber gemeldet. Das sind 216 oder 6,2 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Im Kreis Wesel meldeten sich 1.983 Bewerber. Das sind 151 oder 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber in den Kreisen Wesel und Kleve insgesamt 3.543 Ausbildungsstellen. Das ist ein Rückgang um 234 oder 6,2 Prozent zum Vorjahr. Davon waren 3.519 betriebliche Ausbildungsstellen (-174/-4,7 Prozent). Auf den Kreis Wesel entfielen 2.234 Ausbildungsstellen, 51 Stellen oder 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

1.903 Jugendliche suchten Ende März eine Ausbildungsstelle

„Im zweiten Jahr der Corona-Krise ist die Situation auf dem Ausbildungsmarkt weiter schwierig“, unterstreicht Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Rückläufige Bewerberzahlen und verhaltene Stellenmeldungen zeigen die Verunsicherung auf beiden Seiten.

Ende März suchten noch 1.903 Jugendliche (Kreis Wesel: 1.195, Kreis Kleve: 708) eine Ausbildungsstelle. Im Gegenzug wurden bei der Agentur für Arbeit Wesel noch 2.112 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet (Kreis Wesel: 1.328, Kreis Kleve: 784).

Die Berufsberater sowie der Arbeitgeber-Service sind per Mail, telefonisch und per Videokommunikation für junge Menschen und Betriebe da, um Hilfestellung zu geben. Gemeinsame Aktionen wie das Online-Azubi-Speeddating mit der IHK sind ein weiterer Ansatz, um die schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt abzufedern.