Schermbeck. Auf der Jahreshauptversammlung äußerte er sich auch ganz konkret zur aktuellen Diskussion zum Verkehrskonzept in der Gemeinde Schermbeck.

Wolfgang Lensing, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, hatte umfangreiches Informationsmaterial im Gepäck, galt es doch in der Jahreshauptversammlung zwei Jahre „abzuarbeiten“. Er freute sich zwei neue Mitglieder – Yvonne Magnier und Annika Hoffjann – zu begrüßen, die es gewagt haben, in dieser schwierigen Situation ihre Geschäfte auf der Mittelstraße zu eröffnen.

Reine coronabedingte Betriebsschließungen habe es wohl nicht gegeben, aber Corona habe die Sorgen der Mitglieder noch einmal verschärft. Personal zu finden sei schwierig und viele Menschen kauften im Internet. Und doch: „Einfach weitermachen wie bisher und dabei jammern, dass alles schlechter wird, ist kein Geschäftsmodell,“ betonte der Vorsitzende.

Aktivität der Mitglieder schwach

Beim Rückblick auf 2019 berichtete Lensing über ein insgesamt gutes Jahr mit attraktiven Veranstaltungen und wirksamen Maßnahmen der Verkaufsförderung und Markenbildung. Lensing betonte: „Mit großem Kraftakt der Ehrenamtlichen und einiger Weniger haben wir diese Aktionen stemmen können.“ Und: „Alle unsere Aktivitäten könnten nicht stattfinden, wenn da nicht viele Menschen helfen würden. Und an denen fehle es. Der kürzlich organisierte „Schermbeck-Markt“ habe es wieder gezeigt: „Die Aktivität der eigenen Mitglieder tendierte hier gegen Null“, so Lensing.

Mit dem Schermbecker-Markt fand am 11. September 2021 die erste große öffentliche Veranstaltung seit Ende 2019 in Schermbeck statt. Hier der Stand der Einrichtung Haus Kilian.
Mit dem Schermbecker-Markt fand am 11. September 2021 die erste große öffentliche Veranstaltung seit Ende 2019 in Schermbeck statt. Hier der Stand der Einrichtung Haus Kilian. © FFS | Erwin Pottgiesser

Deshalb warb er einmal mehr um mehr Engagement. Für das kommende Weihnachtsgeschäft bedeute das: „Wir sind uns nicht sicher, in welcher Form Weihnachtsaktionen laufen können“. Erschwerend komme hinzu, dass „die gefühlte 18. Coronaschutzverordnung“ im schnellen Wechsel das umwerfe, was gerade noch gegolten habe.

Planungssicherheit für Firmen, Geschäfte und öffentliches Leben gehe gegen null. Und im Jahr 2020 gab es immer die Hoffnung, kurzfristig doch wieder normal arbeiten und Geld verdienen zu dürfen. Und dann kam das Jahr 2021 mit immer schärferen Vorgaben. Größere Veranstaltungen waren bis Ende August gar nicht möglich.

Viel Arbeit im Hintergrund

„Da wirst Du dann einfach apathisch und duckst Dich weg in der Hoffnung, dass du irgendwie überlebst“, habe ein Unternehmer dem Vorsitzenden Wolfgang Lensing gesagt.

Im Hintergrund läuft die Arbeit für den ehrenamtlichen Vorstand der Werbegemeinschaft allerdings wie gewohnt weiter. Zum Beispiel zur Gestaltung des Ortskernes mit dem Teilbereich Verkehrskonzept. Mit keinem Vorschlag der Planer konnte sich die Werbegemeinschaft anfreunden und warnte vor einer Schließung der Straße für den Verkehr. „Eine Fußgängerzone bedeutet für uns den Tod“.

Appell an die Politik

Und er appellierte an die Politiker: „Macht so viele Straßen wie möglich auf, damit sich der Verkehr verteilen kann. Kontrolliert die Parkplatzsituation auf den Seitenstreifen. Macht die Marellenkämpe auf, sorgt dafür, dass der Verkehr auf Kapellenweg und Schienebergstege fließen kann, aber nicht zu schnell. Entschärft den Bereich am Hotel ,Zur Linde’. Überwacht auch gerne die Park- und Tempo-Regelungen. Aber macht was.“ Es könne doch nicht sein, so Lensing, „dass jeder durch den Ortskern fahren will, aber bloß kein Auto mehr vor seiner Haustür duldet.“

Bei den Vorstandswahlen wurde Wolfgang Lensing in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Wiedergewählt wurden auch der zweite Vorsitzende Heinz- Günther (Rudi) Draeger und Geschäftsführer Frank Herbrechter.

Der bisherige Kassierer Thomas Glomb stand nicht mehr zur Verfügung – in das Amt wurde Marvin Koryttko gewählt. Auch Schriftführer Tim- Niklas Scholz stand nicht mehr zur Wahl. Die Stimmen für diesen Posten erhielt David Lipkowsky.

Der Beirat mit Christiane Fröhlich, Brigitte Straus, Kai Berger, Stephan Proff, Oliver Wirtz und Carsten Wolberg wurde im Amt bestätigt.