Wesel/Hamminkeln/Schermbeck/Hünxe. Der ÖPNV in Wesel steht schon lange in der Kritik. Der NRZ-Umweltcheck zeigt: Nur die Hälfte der Einwohner im Kreis nutzen Bus und Bahn.

Der öffentliche Nahverkehr im Kreis Wesel steht schon lange in der Kritik – die Taktung zu gering, die Fahrzeiten zu lang, die Preise zu hoch, die Busse nicht pünktlich. Da verwundert es kaum, dass die nur die Hälfte der Kreisbewohner überhaupt Bus und Bahn nutzen – und nur ein knappes Fünftel macht das regelmäßig. Das zeigt die repräsentative Befragung des NRZ-Umweltchecks.

Ein Blick in die einzelnen Städte und Gemeinden offenbart nur leichte Unterschiede. Allerdings ist in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck (zusammengenommen) der Anteil an regelmäßigen Nutzern mit 15 Prozent geringer, als beispielsweise in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn, wo immerhin 22 Prozent der Bürgerinnen und Bürger regelmäßig in Bus und Bahn unterwegs sind. Und in Hamminkeln fahren zwar 50 Prozent der Einwohner mit dem Nahverkehr, allerdings tun nur 10 Prozent das regelmäßig.

Weniger als mit dem Wohnort scheint die Nutzung mit dem Alter zusammenzuhängen. So sind – wenngleich wenig überraschend – die 14- bis 19-Jährigen die Gruppe, die sich am meisten mit dem öffentlichen Nahverkehr bewegt. 73 Prozent von ihnen nutzen das Angebot regelmäßig, 11 Prozent unregelmäßig. Auch von den 20- bis 29-Jährigen fahren noch 38 Prozent regelmäßig (25 Prozent unregelmäßig) Bus und Bahn. Bei den Altersgruppen ab 30 nimmt dann sowohl die regelmäßige als auch die unregelmäßige Nutzung rapide ab – den geringsten Anteil regelmäßiger Nutzer gibt es bei den 50- bis 59-Jährigen (10 Prozent), während die Nutzungsrate (regelmäßig und unregelmäßig) unter den ab 70-Jährigen mit 40 Prozent am geringsten ist.

Auf die Frage, was man verbessern müsste, um mehr Menschen in Bus und Bahn zu bekommen, sehen 57 Prozent der 1200 Befragten vor allem Potenzial bei Anschlüssen und Verbindungen, 42 Prozent glauben, dass der Preis angepasst werden müsste und 37 Prozent bemängeln die Pünktlichkeit.