Wesel. Die Straße Am Lippeglacis in Wesel ist in einem desolaten Zustand, eine Belastung für Firmen und Anwohner. Die Stadt will Abhilfe schaffen.

Die Situation ist weder für Anwohner noch für die Unternehmen erträglich: Die Straße Am Lippeglacis zwischen B 8 und der Lippe ist in einem so desolaten Zustand, dass dort seit einiger Zeit aufgrund der Straßenschäden nur noch eine Geschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde erlaubt ist. Doch hält sich kaum jemand an diese Begrenzung. Die Stadt will auch deswegen im kommenden Jahr nachbessern und die Straßendecke erneuern.

Bei einer Verkehrsbeobachtung, die von der SPD beantragt worden war, stellte die Weseler Verwaltung im September fest: Von den rund 3200 Fahrzeugen die dabei gezählt wurden, fuhren nur rund 450 langsamer als 20 km/h. Mehr als 2000 waren hingegen mit Geschwindigkeiten von über 30 Kilometern pro Stunde unterwegs – und ein großer Teil davon noch schneller.

Stadt Wesel stellte viele Tempoüberschreitungen fest

Wäre dort unangekündigt geblitzt worden, hätten unzählige Fahrverbote verhängt werden müssen – und das auf einer eher mäßig befahrenen Straße, wie Verkehrsdezernent Klaus Schütz jetzt im Ausschuss für Bürgerdienste, Sicherheit und Verkehr sagte.

Genutzt wird die Straße, die die B 58 mit der B 8 verbindet vor allem von Lastwagen, die die Unternehmen im dortigen Gewerbegebiet ansteuern. Allerdings kommen sie dabei unmittelbar hinter dem Wohngebiet in den Straßen Am Feldtor und Damaschkeweg entlang, die Anwohner haben dort deshalb mit großer Lärmbelästigung zu kämpfen, wie Schütz berichtete. Problematisch seien vor allem die leeren Container, die hinter den Lastwagen hergezogen werden, berichtete Frank Schulten von der CDU im Ausschuss über die Situation.

Am Lippeglacis: Straße soll 2022 saniert werden

Dezernent Klaus Schütz stellte nun eine Lösung vor, die nicht nur die Menschen im dortigen Wohngebiet freuen dürfte, sondern genauso die ansässigen Unternehmen: Die Verwaltung will die Sanierung der Straße in den Haushalt für 2022 aufnehmen und im kommenden Jahr die Fahrbahndecke erneuern. Zustimmen muss den Plänen der Stadtentwicklungsausschuss. Sobald die Straße wieder in einem guten Zustand ist, könnte die strenge Geschwindigkeitsbegrenzung, für die es abgesehen vom schlechten Belag keinen Grund gibt, wieder aufgehoben werden.

Was die Arbeiten kosten sollen, konnte Schütz am Donnerstag noch nicht sagen – er verwies auf die Unterlagen für den nächsten Ausschuss, die am Freitag veröffentlicht werden. Aus Teilen der Politik wurde die Frage aufgeworfen, warum die Straße nicht von Grund auf erneuert werde – also nicht nur die Decke saniert wird, sondern auch der Unterbau. Schütz verwies darauf, dass eine Deckensanierung einfacher umzusetzen sei, weil dabei die Firmen nicht an den Kosten beteiligt werden müssten.