Köln/Wesel. Hätte die 22-jährige Jura-Studentin gezockt, hatte sie eine Viertelmillion bei der TV-Sendung „Wer wird Millionär?“ mitnehmen können.

Rund 4,8 Millionen Zuschauern sahen am Montag-Abend im Fernsehen, wie Joana Günther aus Wesel beim Zocker-Special der RTL-Quizsendung „Wer wird Millionär?“ 125.000 Euro gewann. Um ein Haar hätte die 22-jährige Jura-Studentin sogar eine Viertelmillion Euro mit nach Hause genommen, aber am Ende scheute sie dann noch das Risiko eventuell auf nur 1000 Euro zurückzufallen.

Ehe es für die Weselerin um 250.000 Euro ging, plauderte sie unter anderem mit Moderator Günther Jauch, der selber freudig erzählte, dass er früher mehrere Sommer in Wesel bei Verwandten am Hansaring verbracht habe. Kandidatin Joana Günther ging aufs Konrad-Duden-Gymnasium, wo sie 2016 ihr Abitur ablegte. Dort turnte sie auch beim Zirkus Butterfly. Die sportliche Studentin führte Günther Jauch sogar vor laufender Kamera ihren Sport Kickboxen vor. "Soll ich Sie schlagen oder treten", fragte sie den 64-jährigen Moderator und schlug dann (vorsichtig) zu.

Kick-Box-Einlage mit Günther Jauch 

Nachdem Joana Günther relativ problemlos durch die ersten Fragerunden gekommen war, wurde es bei der Viertelmillion für die Weselerin kompliziert. „Welche dieser Bands konnte bislang aus rein formalen Gründen noch nicht in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen werden?“, wollte Günther Jauch von der Studentin aus Bonn wissen. Zur Auswahl standen die Antworten Red Hot Chilli Peppers, U2, Metallica und Coldplay.

Da  die Kandidatin keine Ahnung hatte, jedoch noch zwei Joker, ließ sie einen von 17 Ex-Kandidaten im Publikum befragen: Psychologie-Student Janos Pigerl versuchte der Weselerin zu helfen. „Das einzige, was ich mir erklären könnte, ist, dass Coldplay die mit Abstand jüngste Band von diesen ist.“ Es könne ja sein, dass es eine Formalität sei, dass eine Band erst eine bestimmte Anzahl an Jahren nach ihrer Gründung in die Ruhmes-Galerie aufgenommen werden könnte. Die Erklärung des Jokers klang logisch, doch er ergänzte: „Ohne 100-prozentige Gewähr.“

Ausstieg trotz zweier Joker 

Joana Günther runzelte die Stirn und entschied: „Ich würde den 50:50-Joker noch nehmen.“ Dem stimmte Günther Jauch zu: „Ja, das ist doch eine Idee in der Größenordnung.“ Übrig blieben die Antwort-Möglichkeiten Metallica und Coldplay. „Schwierig“, so die Reaktion von Joana Günther, die sichtlich hin- und hergerissen schien.

„Ich würde gerne eigentlich Coldplay nehmen, aber ich habe ein bisschen Angst“, erklärte die Weselerin. Etwas provokant fragte Moderator Jauch: „Was ist jetzt stärker, die Gier oder die Angst?“ Die Gier sei ein bisschen stärker, so die erste Reaktion der Kandidatin, die dann aber doch kalte Füße bekam. „Aber ich will natürlich auch nicht runterfallen“, äußerte die Studentin ihre Bedenken.

Jauch sollte einen Tipp geben

Recht ratlos wandte sie sich dann hilfesuchend an den Moderator: „Sollen wir’s machen?“ Da musste Jauch herzhaft lachen und antwortete: „So kommen wir nicht weiter!“ In diesem Moment war der Weselerin die Frage vermutlich leicht peinlich: „Es tut mir so leid. Entschuldigung!“, entgegnete sie. Joana Günther ging dann lieber auf Nummer sicher: „Dann höre ich auf. Ich bin mehr als zufrieden.“ So ging die Weselerin mit beachtlichen 125.000 Euro nach Hause. Doch die Summe hätte auch doppelt so hoch ausfallen können, denn die Antwort Coldplay wäre richtig gewesen.

Freunde rieten zum Zocken 

Nach der Sendung erklärte die Studentin: „Ich hab mich schon geärgert und habe von ein paar Freunden gehört: Hättest du es mal gemacht, hättest du mal gezockt.“ Doch sie bereue es letztlich nicht, ausgestiegen zu sein: „Ich bin superhappy mit dem, was ich bekommen habe!“ „Dass man da schon mal Muffensausen kriegt, kann ich bei der Summe nachvollziehen“, resümierte Günther Jauch und fügte hinzu: „Die wird sich nicht lange grämen, dass es auch eine Viertelmillion hätte sein können.“  

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