Wesel. Die Kita an der Alten Delogstraße mit Platz für 75 Mädchen und Jungen ist fertig. Beim Bau achtete die Stadt Wesel auch auf den Klimaschutz.
Die Sonne setzte die Eingangshalle der Kita Alte Delogstraße passend zur Einweihung am Montagmorgen ins richtige Licht: Durch die Lichtkuppel konnten die Strahlen ungehindert die kleine Eröffnungszeremonie beleuchten, mit der die Kinder den Namen der gerade erst bezogenen, viergruppigen Einrichtung enthüllten: Kita Am Baumhaus soll die Tagesstätte heißen. Der Name verweist auf das künftige Highlight im Garten, der allerdings aktuell noch eine Baustelle ist.
Dass die 36. Kita der Stadt ein Platz sein wird, wo die Mädchen und Jungen gerne spielen und lernen, daran zweifelt Klaus-Peter Brell, Fachbereichsleiter beim Träger Christliches Jugenddorfwerk CJD, nicht. Als „Hightech-Gebäude, das ressourcenschonend aufgestellt ist“ lobte er das neue Haus bei der Eröffnung in pandemiebedingt kleiner Runde. Es ist hell und bietet mit 1100 Quadratmetern Nutzfläche viel Raum zum Spielen und Toben. Hinter dem zweigeschossige Gebäude in Innenstadtnähe bleibt auf dem 2900 Quadratmeter großen Grundstück noch Platz für einen rund 1500 Quadratmeter großen Außenspielplatz – und gleich nebenan steht den Mädchen und Jungen zusätzlich der Bewegungsgarten des CJD offen.
Kita erfüllt Passivhaus-Standard
Errichtet hat das neue Kita-Gebäude die Stadt Wesel. Die insgesamt 4,4 Millionen Euro sind nachhaltig und für die nächsten Jahrzehnte gut investiert, hob Bürgermeisterin Ulrike Westkamp hervor: Mit einer Geothermie-Heizung, einer Photovoltaik-Anlage und einer teilweise begrünten Dachfläche erfüllt der Neubau den Passivhaus-Standard. Die Gruppenräume verteilen sich im Erdgeschoss um die große Eingangshalle. Der Essbereich, ein Bewegungsraum und Personalräume befinden sich im Obergeschoss, das auch per Aufzug zu erreichen ist.
Der alte Baumbestand auf dem Grundstück, das früher von der Polizei genutzt wurde, ist erhalten geblieben, ebenso zwei Bäume vor dem Gebäude – dafür wurde der Bau extra etwas versetzt. „Ich bin überzeugt, dass die Kinder sich hier wohlfühlen werden“, so Ulrike Westkamp.
Umzug der Villa Kunterbunt
Mit zunächst dreieinhalb Gruppen ist die neue Einrichtung unter Leitung von Nadine Lux und Manuela Trueson gestartet, sie wird aber im laufenden Kita-Jahr noch weitere Mädchen und Jungen aufnehmen. Zu den ersten „Bewohnern“ an der Alten Delogstraße gehören die 44 Kinder der Villa Kunterbunt an der Isselstraße, die im Gegenzug aufgegeben wird. Dort soll eine drei- bis viergruppige Kita neu gebaut werden.
Die Kita „Am Baumhaus“ bietet Platz für insgesamt 75 Kinder, darunter sind 16 unter Dreijährige. Die Einrichtung konnte in einer Rekordzeit von nur elf Monaten gebaut werden – trotz Corona. Und bis zur warmen Jahreszeit wird sicher auch das Baumhaus fertig sein, dass der Kita seinen Namen gibt.
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Die Stadt wird die Betreuungskapazitäten in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen. Denn laut aktueller Prognosen ist allein im Innenstadtbereich im Schnitt mit 160 Geburten jährlich zu rechnen. Im gesamten Stadtgebiet wird der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren bis 2026 auf 700 Plätze steigen. Daher, so die Stadt, sei eine weitere Ausweitung des Kita-Angebotes notwendig.