Die Politik sprach sich gegen eine schnelle und teure Sanierung aus. Geprüft werden nun Fördermöglichkeiten bei einem möglichen Umbau.

Wesel. Wohl mindestens 600.000 Euro würde eine Sanierung der Dreifachsporthalle an der Schermbecker Gesamtschule kosten – vor allem für die Herstellung von Brandschutz und Barrierefreiheit würde diese Summe erforderlich.

Doch statt einer schnellen Sanierung der Halle an der Erler Straße ausschließlich aus Mitteln der Gemeinde Schermbeck soll zunächst geprüft werden, ob eventuell ein Umbau zu einer Versammlungsstätte mit Fördergeldern möglich ist.

Aktuell für 199 Personen freigegeben

Die Halle ist im Moment benutzbar und freigegeben für 199 Personen, das reiche für die Schermbecker Sportvereine in der Regel aus, so die Verwaltung.

Manuel Schmidt („Die Partei“) kritisierte, dass die Sport-Infrastruktur nicht entsprechend berücksichtigt worden sei. Die jetzige Diskussion zeige erneut, dass der Neubau eines Bildungszentrums mit einer großen Dreifachsporthalle sinnvoll gewesen wäre.

Er sprach sich aber dafür aus, zu schauen, ob nun Fördergelder zu bekommen sind.

Einstimmig stimmte der Bau-, Liegenschafts-, Wirtschaftsförderungs- und Tourismusförderungsausschuss nach kurzer Diskussion dafür, dass die Verwaltung nun prüfen soll, ob die umfassende Sanierung der Dreifachsporthalle im Zuge einer Fördermaßnahme realisierbar ist.

Die notwendigen Haushaltsmittel zur Erarbeitung der planerischen Voraussetzung im Rahmen des Haushaltsplanes 2021 werden bereitgestellt.

Prozess läuft schon mehrere Jahre

Zum Hintergrund: In der Sitzung des Bau- und Liegenschaftsausschuss (BLA) am 21. November 2018 wurde erstmalig über die geplanten Sanierungsmaßnahmen der Glasfassade und im Flachdachbereich der Terrasse der Dreifachsporthalle informiert.

Drei Varianten vorgestellt

Es wurden drei Varianten in der Sitzung vorgestellt. Der Ausschuss hat sich für die Variante 2 entschieden. Hierbei sollen alle Fenster, Außentüren und Glasflächen ausgetauscht und die undichte Terrasse überdacht werden (Trapezblech auf Holzständerwerk).

Eine Außenansicht der Dreifach-Turnhalle in Schermbeck.
Eine Außenansicht der Dreifach-Turnhalle in Schermbeck. © FFS | Lars Fröhlich

Zudem soll die oberste Deckegedämmt werden. Für die Variante 2 entstehen Kosten von rund 301.226 Euro (Kostenschätzung vom 22.10.2018). Zusätzlich entstehen Nebenkosten von etwa 54.228 Euro (Gesamtkosten 355.494,59 Euro).

Auf Grundlage dieser Kostenschätzung wurde die Architektenleistung in Form einerfreihändigen Vergabe ausgeschrieben. Vor dem Hintergrund der durchgeführten Kostenschätzung durch das beauftragte Ingenieursbüro erfolgte die Veranschlagung der entsprechenden Haushaltsmittel im Haushaltsplan 2020.

39.000 Euro für die Planung

Die Planungsleistungen in einer Größenordnung von etwa 39.000 Euro wurden in der Sitzung des BLA am 26. November 2019 vergeben.

Das beauftragte Ingenieursbüro nahm im Zuge der begonnenen Planungsleistungen Kontakt mit der zuständigen Bauaufsichtsbehörde des Kreises Wesel auf, um mögliche genehmigungsrechtliche Fragen zu klären.

Brandschutzingenieur beauftragt

Da insbesondere die Überbauung der Dachterrasse und die Änderung des Fassadenverlaufs genehmigungspflichtig sind, was die Erstellung eines Brandschutzkonzeptes und eines Konzeptes zur Barrierefreiheit erforderlich macht, ist zunächst ein Brandschutzingenieur mit der Feststellung des Erfordernisses zur Anpassung verschiedener brandschutzrechtlicher Voraussetzungen beauftragt worden.

Der Mehraufwand für Brandschutz und Barrierefreiheit im Vergleich zur ursprünglichen Planung beträgt insgesamt 234.000 Euro.

Zuzüglich der bisher bekannten Kosten in Höhe von rund 356.000 Euro betragen die Gesamtkosten damit geschätzt etwa 590.000 Euro. Vermutlich wäre die Kostenschätzung aus 2018 auch noch zu aktualisieren.