Hamminkeln. Im nächsten Planungsausschuss am 25. November stellt die Stadt neue Pläne für eine Gewerbeansiedlung nördlich der A3 in Richtung Bocholt vor.
Die Stadt hat lange dafür gekämpft, dass sie an der B473 nördlich der Autobahn auch Gewerbe ansiedeln darf. Nun hat sie einen neuen Interessenten für die Fläche, die der RVR im Sommer als Regionalen Kooperationsstandort ausgewiesen hatte. Ursprünglich sollte sich hier das Bocholter Unternehmen Party Rent ansiedeln. Doch das Unternehmen hat seine Pläne laut Stadt erst einmal zurück gestellt. Corona und Partyequipment passen nicht gut zusammen.
Neues Logistikzentrum geplant
Dafür gibt es einen neuen Spieler auf dem Markt. Der Projekt- und Standortentwickler Catella aus München will für die schwedische Firma NA-KD ein Logistikzentrum entwickeln und bauen. Das schwedische Unternehmen vertreibt online Damenoberbekleidung und braucht ein neues Zentrallager. Bisher wurde der Versand in Schweden und den Niederlanden organisiert.
Nach eigenen Worten ist NA-KD „eines der 20 am schnellsten wachsenden Unternehmen Europas, bricht jeden Monat neue Rekorde und präsentiert sich als einer der weltweit führenden Anbieter von Mode und E-Commerce.“ Das Unternehmen existiert seit 2015.
Catella hat für das zentrale Logistiklager nun die komplette Teilfläche nördlich der Autobahn an der B473 ins Auge gefasst. Entscheidend für den Standort ist natürlich die Autobahnanbindung in unmittelbarer Nähe. Das Unternehmen will die gesamte dort verfügbare Fläche von etwa zehn Hektar komplett beanspruchen und den Standort in zwei Bauabschnitten entwickeln. Dabei verspricht Catella Logistic Europe die Durchführung schlüsselfertiger Operationen für Kunden, Verlader, Vertreiber und Dienstleistungsanbieter.
Catella Logistic hat bereits Projekte in Frankreich entwickelt
Gebaut hat Catella laut der Unternehmenspräsentation drei Objekte in Frankreich, zwei weitere entstehen zurzeit und drei weitere werden gerade geplant. In Hamminkeln soll auf 30.000 Quadratmetern zunächst ein erster Gebäudeabschnitt entstehen. In Phase zwei sollen noch einmal 15.000 Quadratmeter dazu kommen. Dazu sollen ein Verladehof und Mitarbeiterparkplätze entstehen. Parallel zur Autobahn ist außerdem ein neuer Park & Ride-Parkplatz geplant.
Um das Vorhaben zu realisieren, müssen ein vorhabenbezogener Bebauungsplan und eine Flächennutzungsplanänderung her, denn der Investor hat sich einen engen Zeitplan gesetzt, will das Logistikzentrum bereits im Juni 2023 in Betrieb nehmen. Deshalb soll der Planungssauschuss nun erst einmal einen Aufstellungsbeschluss fassen, um die Planungen weiter konkretisieren zu können. Denn der Zeitrahmen, den das Unternehmen sich gesetzt hat, ist eng gesteckt. „Bisher ist noch kein Vertrag unterschrieben“, so Bürgermeister Bernd Romanski gegenüber der NRZ. Er ergänzt, man brauche erst einmal die planerischen Rahmenbedingungen, um zu sehen, ob das Projekt bis Juni 2023 realisiert werden könne.
Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Stadtentwicklung tagt am Donnerstag, 25. November, um 17 Uhr in der Bürgerhalle Wertherbruch an der Schulstraße.