Wesel. In den kommenden zehn Jahren investiert die Stadt über 90 Millionen Euro in die Schulen. An drei Standorten beginnen die Maßnahmen.

Alle Schulen der Stadt werden in den kommenden zehn Jahre für rund 91 Millionen Euro modernisiert oder erweitert. Das hat der Rat bereits beschlossen. Nun geht es an die Umsetzung: Zu den ersten Baustellen gehört die Gesamtschule Am Lauerhaas. Hier beginnen schon bald die Vorarbeiten. Auch die Ida-Noddack-Gesamtschule und die Grundschule Fusternberg stehen in diesem Jahr auf dem Sanierungs-Plan.

Vorbereitende Erdarbeiten haben an der Kirchturmstraße bereits begonnen, berichtet Bernd Mayboom, Teamleiter des technischen Gebäudeservice. Der Bauteil C mit dem früher als Aula genutzten Raum wird im Erdgeschoss erweitert und in einen Bereich für Naturwissenschaft und Technik verwandelt. Jeweils drei Chemie-, Physik- und Bioräume, ein Technikraum und ein Fabrikationslabor (Fablab) werden in dem über 1100 Quadratmeter großen Anbau Platz finden. Der eingeschossige Trakt wird nach Passivhausstandard errichtet und mit Geothermie beheizt. In der ersten Februarhälfte beginnt die Entkernung der alten Aula, ab Sommer wird gebaut. Geplante Fertigstellung ist im Frühjahr 2022. 

Glasfassade der Gesamtschule Am Lauerhaas wird erneuert

In den Sommerferien verschwindet zudem die markante Glasfassade im Eingangsbereich der Gesamtschule. Weil die neue, ebenfalls verglaste Fassade senkrecht statt wie jetzt schräg gebaut wird, erhalten die Klassenräume darüber mehr Platz. Sie werden erneuert und zu den Fluren hin durch Fenster geöffnet. Das ist ein erster Schritt für den Umbau der Klassenbereiche, der in der gesamten Schule bis 2030 vorgenommen wird: Die Räume werden in Jahrgangsbereiche mit Diffenzierungsräumen aufgeteilt  (Cluster). Schon im Winter 2021 entsteht außerdem ein weiterer Kunstraum. 

13,4 Millionen Euro fließen in die Gesamtschulen

Rund 5,5 Millionen Euro werden die ersten Baumaßnahmen an der Gesamtschule wohl kosten, erläutert die zuständige Dezernentin Annabelle Brandes, insgesamt werden nach heutigem Stand 13,4 Millionen Euro in den Standort Kirchturmstraße investiert. 

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Ebenso viel fließt in die Ida-Noddack-Gesamtschule. Die Vorbereitungen für die ersten Baumaßnahmen - zwei Erweiterungen jeweils vor und hinter dem Hauptgebäude - laufen. Auf dem Schulhof wird dort, wo jetzt noch Pavillons stehen, ein 575 Quadratmeter großer Trakt gebaut, zwischen Hauptgebäude und Herzogenring entsteht ein fast 1000 Quadratmeter großer Anbau mit zwei Geschossen. Im Herbst hofft man, mit den Arbeiten beginnen zu können, erklärt Bernd Mayboom. Wofür genau die neuen Räume genutzt werden, ist noch nicht abschließend geklärt. 4,2 Millionen Euro werden für den Ausbau eingeplant. Die weiteren Modernisierungsarbeiten in den Klassentrakten des Bestandsgebäudes werden nach und nach bis 2030 erfolgen.

Schulerweiterungen müssen bis 2025 abgeschlossen sein

Vorrang haben alle Erweiterungen an den Schulstandorten, sie müssen bis 2025 abgeschlossen sein, um die wachsende Zahl der Schüler unterzubringen, erklärt Schuldezernent Rainer Benien. Daher gehört auch die Grundschule Fusternberg zu den ersten Baustellen: Sie erhält einen zweigeschossigen, 500 Quadratmeter großen Klassentrakt, einen Anbau mit einer Mensa/Aula (200 Quadratmeter) sowie eine offene Pausenhalle mit Toiletten. Mit  6,2 Millionen schlagen die Maßnahmen wohl zu Buche. Im Herbst soll es mit dem Mensabereich losgehen, die weiteren Arbeiten sind für Frühjahr 2022 geplant. 

Weitere Schulbaustellen in Vorbereitung

In diesem Jahr will Stadt mit den Planungen für die Modernisierungen in drei Grundschulen (Blumenkamp, Polderdorfschule, Buttendick) und in der Konrad-Duden-Realschule beginnen. 2022 werden dann die Maßnahmen an den beiden Gymnasien vorbereitet. "Das Schulbauprogramm ist eine der größten Herausforderungen für Gebäudeservice", sagt Annabelle Brandes. "Allein die Planungen kosten Millionen."

Daher hat die Stadt drei Stellen ausgeschrieben, eine Bauzeichner-Stelle ist bereits besetzt. Zwei Architekten/Ingenieure werden noch gesucht, vorerst sind zwei Architektinnen intern für die Schulbaustellen abgestellt, sodass der Prozess zügig weiterläuft. Denn die Schulen haben derzeit Priorität: Von den 24,8 Millionen Euro, die die Stadt 2021 in ihre Gebäude steckt, fließen 20,4 Millionen in die Schulen, erklärt Annabelle Brandes.