Hamminkeln. Wenn die Brüner Landfrauen zum Büchermarkt laden, strömen die Menschen aus der Region ins Dorf und stöbern. Viele wurden fündig.

Wer sich am Sonntag auf den Weg zum Büchermarkt der Brüner Landfrauen machte, wurde bereits frühzeitig durch große und kleine Hinweisschilder oder -tafeln auf den richtigen Weg gebracht.

Alle zwei Jahre veranstalten die fleißigen Landfrauen einen Büchermarkt, der sich großer Beliebtheit erfreut, denn den Kfz-Zeichen auf der Zufahrt nach zu urteilen, kommen die Bücherfreunde nicht nur aus Wesel und Bocholt, sondern auch vom linken Niederrhein und sogar aus dem nördlichen Ruhrgebiet. Zunächst aber wird am Eingang die Einhaltung der Coronaregeln überprüft.

Mehr als 300 Bananenkisten voller Bücher

Das Interesse war groß.
Das Interesse war groß. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Die Landfrauen Anneliese und Helli Hecheltjen geben einen ersten Überblick. Man habe in den letzten Jahren gebrauchte Bücher gesammelt und in mehr als 300 Bananenkisten verstaut. Nun sind sie in der großen Halle des Kleinkaliberschützenvereins sorgfältig auf Tischen ausgestellt, in ungefähr vierzig Kategorien eingeteilt. Ein großer Übersichtsplan am Eingang weist schnell den Weg zu einem Lieblingsthema in der großen Halle. Wie Anneliese Hecheltjen erzählt, gehören dazu natürlich die Romane und Krimis, Sachbücher aus Politik und Geschichte, Fremdsprachiges und ein ansehnlicher Bestand an Regionaliteratur, die sich immer großer Beliebtheit erfreut.

„Leider müssen wir Exemplare von „Konsalik“ oder „Uta Danella“ mittlerweile ablehnen,“ fährt Anneliese Hecheltjen fort. Davon gebe es wohl in jedem Haushalt einige Exemplare. Auch „Reader’s Digest“ und Lexika würden kaum noch nachgefragt. Einen Vorteil in ihrer Aktionsplanung sehen die Landfrauen darin, dass hier ein einziger Anbieter präsent ist, der den Bestand systematisch aufbereitet hat. Diese Benutzerfreundlichkeit wird auch immer wieder gelobt.

Auch interessant

Torben und Malte, 15 und 12 Jahre alt, sind aus Wesel gekommen und suchen Fantasybücher und die Krimireihe „Die 3 Fragezeichen“. Hans Joachim Schmaltz ist mit seiner Frau ebenfalls aus Wesel gekommen. Er interessiert sich für Ahnenforschung und hofft auf einen Überraschungsfund, seine Frau Bärbel mag es lieber etwas gruselig und sucht „richtige Thriller, um vom Alltag wegzukommen.“ Ein anderer Besucher ergänzt seine Sammlung der „Jahrbücher des Kreises Wesel“, deckt sich aber auch mit einigen Krimis vom Niederrhein ein.

Interesse am Lesen früh wecken

Erfreulich, dass einige Omas mit ihren Enkeln in die Kisten schauen. „Das Interesse am Lesen muss frühzeitig gefördert werden“, so die einhellige Meinung. Die Kinder sind begeistert und schaffen immer wieder neue Exemplare heran, die sie auch noch kaufen möchten. Stefanie Sippekamp sucht für ihre Tochter „ein bisschen Herz und Schmerz“-Literatur, sie selbst bevorzugt Krimis. „Sollte mir ein Buch nach den ersten Seiten nicht gefallen, ist der Verlust ja nicht groß.“

Der Preis der Bücher richtet sich nach Gewicht: drei Euro pro Kilo. Da kommt was zusammen. Das letzte Mal konnten die selbstbewussten Landfrauen mehr als 4000 Euro für einen guten Zweck verwenden. Gefördert werden diesmal die Kitas in Brünen und je eine Kita und Schule in Ortschaften der Flutkatastrophe.