Wesel. Auch in Wesels Supermärkten sorgen Hamsterkäufe für gähnende Leere in den Regalen. Besonders Mehl und Sonnenblumenöl sind schwer zu bekommen.
Sind die Zeiten unsicher, wird der Mensch zum Hamster. Das haben wir zu Beginn der Corona-Pandemie gesehen, als das Toiletten-Papier schlagartig Mangelware wurde, und nun scheint es wieder zu passieren: Seit gut einer Woche klaffen in Wesels Supermarkt-Regalen deutliche Lücken.
Mehl und Öl sind knapp, auch Nudeln, Reis und Konserven gefragt
Weizenmehl und Sonnenblumenöl sind gerade besonders schwer zu bekommen – egal ob im richtigen Supermarkt oder beim Discounter. Je nach Markt sind auch Nudeln und Reis entweder vergriffen oder nur noch in der hochpreisigen Variante im Regal zu finden. Und auch bei den lagerfähigen Lebensmitteln, etwa Dosentomaten oder Bohnenkonserven, sind mancherorts deutliche Lücken zu sehen, ausverkauft sind sie aber nicht.
Sven Komp vom Edeka-Markt in Lackhausen spricht in dem Zusammenhang von einem „spannenden Einkaufsverhalten“, das in diesem zeitweisen Mehl- und Öl-Engpass mündet: „Es ist ein ähnliches Verhalten, wie damals beim Toilettenpapier.“ Allerdings sind ihm noch keine Kunden aufgefallen, „die das wagenweise rausfahren.“
Dann nämlich würde das Personal reagieren, es gilt die Regel, dass nur „in haushaltsüblichen Mengen“ abgegeben wird. Dabei handelt es sich aber nicht um feste Zahlenwerte, vielmehr gelte es hier Fingerspitzengefühl zu beweisen und den gesunden Menschenverstand zu bemühen. Sprich: Wer Kuchen für die Familienfeier backen will, wird nicht mit drei Päckchen Mehl an der Kasse aufgehalten. Wer aber 20 Flaschen Öl einpackt, wird sich Nachfragen gefallen lassen müssen.
Alternativen gibt es noch
Aber es ist auch nicht so, dass die stark gefragten Waren, nicht wieder kommen würden. Zwar spricht auch Komp von Lieferschwierigkeiten, aber es kämen auch immer wieder kleinere Mengen herein. „Wenn es da ist, verkaufen wir es auch.“ Dann könne es natürlich passieren, dass ein Kunde, der beim letzten Einkauf leer ausging, beim nächsten Mal ein oder zwei Flaschen Öl mehr mitnimmt, was dann natürlich dazu führen kann, dass es wieder schneller weg ist. Grund, etwas zu rationieren, sieht Sven Komp aber noch nicht. Zumal es Alternativen gibt: „Wir haben zum Beispiel Olivenöl ohne Ende.“
Das zeigt sich auch bei einem Streifzug durch vier andere Geschäfte. Zwar fehlen die neutralen Öle – aus Sonnenblumen und Raps – das aus Oliven gibt es aber noch in jedem der besuchten Läden. Und auch Mehl aus Dinkel oder Roggen ist noch zu haben.