Wesel/Hamminkeln/Hünxe. Derzeit erlauben die Coronaregeln nur eingeschränkten Betrieb in den Freibädern. Die Betreiber warten mit der Öffnung ab, sind aber optimistisch.
Die Coronalage ist noch unsicher, das Wetter durchwachsen und kühl – dennoch strömt im Weseler Rheinbad seit dem vergangenen Mittwoch das Wasser in die Becken. Denn Martin Christoph, Geschäftsführer der Städtischen Bädergesellschaft, muss vorausschauend planen: Zwei bis drei Wochen dauert es, bis die Becken gefüllt und auf 26 Grad aufgeheizt sind.
Ende Mai oder Anfang Juni, teilt er auf NRZ-Anfrage mit, sollen die ersten Schwimmer ihre Bahnen ziehen können – allerdings ist noch unklar, welche Regeln bis dahin gelten und ob Freibadgäste das ganze Angebot nutzen können.
Derzeit ist nur Sportschwimmen im Freibad erlaubt
Zu Pfingsten bleibt das Rheinbad auf jeden Fall noch geschlossen. Die jüngsten Lockerungen in NRW und sinkende Infektionszahlen haben dem Bäder-Chef gleichwohl Hoffnung gemacht, dass die Saison nicht komplett ins Wasser fallen muss. Denn bei einer stabilen Inzidenz von unter 100 – die der Kreis Wesel derzeit vorweisen kann – dürfen zumindest schon einmal die Sportschwimmer ins Wasser.
Im schlimmsten Fall kann das Rheinbad also zunächst nur für diese Gruppe öffnen. Das würde bedeuten: Die Liegewiese müsste gesperrt bleiben. Planschen mit der ganze Familie ginge dann noch nicht, so Christoph. Erlaubt wäre in diesem Fall das Schwimmen nur zur reinen Sportausübung, wobei die Badegäste nicht unbedingt einem Sportverein angehören müssen.
Weitere Lockerungen bei Inzidenz unter 50
Der Bäderchef hofft allerdings, dass bis zum Eröffnungstermin, der noch nicht ganz exakt feststeht, wieder mehr möglich ist. Das setzt voraus, dass die Inzidenz im Kreis Wesel an mindestens fünf Werktagen unter 50 liegt, dann treten am übernächsten Tag weitere Lockerungen in Kraft. Schwimmen im Freibad ist in diesem Fall nicht mehr nur zur reinen Sportausübung gestattet, sondern auch als Spaß für die ganze Familie.
Mit negativem Testergebnis dürfen Badegäste dann auch wieder die Liegewiese nutzen, wobei die Zahl der Besucher auf jeweils eine Person pro sieben Quadratmeter der Liegewiesenfläche berechnet wird. Das Rheinbad kann trotz der Vorbereitungen für den Bau des Kombibades auf jeden Fall bis September geöffnet bleiben.
Freibad Dingden ist vorbereitet
Komplizierter ist die Situation am Auesee in Wesel: Der ist aktuell für Besucher komplett gesperrt. Da aber laut der neuen Coronaschutzverordnung Sportschwimmen erlaubt ist, will der Krisenstab der Stadt am Dienstag überlegen, ob und wie das am Auesee ermöglicht werden kann. Fest steht: Die Liegewiese muss vorerst gesperrt bleiben. Fraglich sei, so Stadtsprecher Swen Coralic auf Anfrage, ob der See zum Schwimmen freigegeben werden kann, denn das Areal kann nicht so leicht auf die Einhaltung der Regeln überwacht werden wie ein Freibad.
Der Vorstand des Freibadvereins Dingden will am Mittwoch die weitere Planung besprechen. „Im Moment halten wir noch die Füße still, die Sache sieht ja noch schwierig aus“, sagt der Vorsitzende Helmut Wisniewski. Vorbereitet ist im Freibad Dingden alles, das rund 50-köpfige Team steht bereit. „Doch die Risiken sind noch zu hoch“, findet Wisniewski. Zudem sei das Wetter nicht gut und „für fünf, sechs Leute aufzumachen, bringt nichts.“ Deshalb geht Wisniewski derzeit vom 30. Mai aus – nur drei Tage später als im vergangenen Jahr.
Strandbad Tenderingssee plant Tests
Auch das Strandbad Tenderingssee plant mit einer Öffnung Ende Mai/Anfang Juni, berichtet Leiter Sebastian Schur. Er und sein Team haben in den letzten Wochen viel Arbeit geleistet, um das Strandbad vorzubereiten. Da ein negativer Coronatest voraussichtlich Pflicht sein wird, bereitet das Strandbad ein eigenes Testzentrum vor und wartet auf die Genehmigung des Gesundheitsamtes beziehungsweise des Kreises Wesel und des RVR. (mit pst)