Kreis Wesel. Das Lanuv informiert zum Start in die Badesaison über die Qualität der Badeseen nach EU-Richtlinien. Welche Seen im Kreis Wesel dazu gehören.
Die vergangenen Tage haben bereits einen Vorgeschmack auf die Sommermonate gegeben. Wenn es besonders heiß wird, sorgt der Sprung ins kalte Nass für Abkühlung. Fast alle der fünf nach EU-Kriterien ausgewiesenen Badeseen im Kreis Wesel haben nach der jüngsten Bewertung eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität, eine von zwei Messststellen am Auesee erhielt dabei ein „gut“. Darüber hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) kürzlich informiert.
Zum Hintergrund: Schon seit vielen Jahren wird die Qualität der Badegewässer nach einheitlicher Richtlinie überprüft, heißt es dazu vom Lanuv. Doch wann ist ein Badesee ein Badesee? Nicht jedes Gewässer werde nach diesen Kriterien untersucht und könne entsprechend das Siegel erhalten, es gehe um bestimmte Badestellen, erläutert Wilhelm Deitermann, Pressesprecher beim Lanuv. In ganz NRW sind das derzeit 82 Badegewässer – in der neuen Saison werden zwei weitere Badestellen mit berücksichtigt. Im Kreis Wesel gehören der Auesee (Wesel), das Bettenkamper Meer (Moers), das Naturfreibad an der Xantener Südsee, das Strandbad Tenderingssee (Voerde/Hünxe) sowie der Freizeitsee in Alpen-Menzelen dazu. Die Kommunen bzw. Kreise entscheiden und beantragen das, so Deitermann. Über vier Jahre müssen dann Messungen erfolgen.
Lanuv-Sprecher: Badeseen sind keine Schwimmbäder
Oft seien es überwachte Badestellen, an denen auch Eintritt gezahlt werden müsse. Das Gesundheitsamt im Kreis Wesel führt in der Badesaison – sie dauert vom 15. Mai bis 15. September eines Jahres – einmal im Monat regelmäßige Messungen durch. Die Einstufung und Dokumentation der Daten übernimmt das Lanuv. Wichtig: Deitermann weist darauf hin, dass das vom Lanuv ausgewiesene Siegel zum Start der Badesaison immer zurückblickt. Es gelten immer die Messungen aus den vergangenen vier Jahren, die in die Beurteilung einfließen. Auch bei der Kategorisierung „gut“ sei bedenkenloses Baden möglich, sagt er. In der Vergangenheit habe es keine Grenzwertverletzung für den Auesee gegeben, heißt es auch aus der Pressestelle des Kreises.
Generell betont Deitermann aber: „Bei Badeseen handelt es sich nicht um Schwimmbäder, es gibt keine Filteranlagen, es wird nicht gechlort.“ Das Gewässer unterliege immer äußeren Einflüssen, so bestehe stets eine latente Gefahr beim Baden, sie soll aber durch die Richtlinien so gering wie möglich sein. Zum Beispiel können Tiere – in der Vergangenheit waren das vor allem Nil-, Kanada- oder Graugänsen – mit ihrem Kot für Verunreinigungen an den Badestellen, etwa auf den Liegewiesen sorgen. Auch die Temperatur kann eine Rolle spielen. So sorgten auch Blaualgen dafür, dass Badeseen gesperrt werden müssen. Das unterliegt Schwankungen. Wilhelm Deitermann weist auf die Übersicht des Lanuv hin, hier können sich Badegäste vorab über die aktuelle Wasserqualität oder mögliche Sperrungen informieren.
Badeseen im Kreis Wesel: Eine Übersicht
Zwar dürften die Wassertemperaturen derzeit noch etwas frisch sein, dennoch kann inzwischen wieder gebadet werden. Mit dem 15. Mai sind am vergangenen Wochenende weitere Badeseen im Kreis in die neue Saison gestartet: So auch die Xantener Südsee mit einem Tag der offenen Tür. Zu Öffnungszeiten und Ticketpreisen gibt es die Infos auf der Homepage: https://f-z-x.de/.
Die Telefonansage am Strandbad in Alpen-Menzelen verweist auf die Wetterampel auf der Homepage – auch hier war den Angaben dort zufolge am vergangenen Wochenende Saisonstart: https://www.ricks-beach.de/
Schon seit Beginn dieses Monats können Badegäste am Tenderingssee auf der Grenze zwischen Voerde und Hünxe wieder baden gehen – bei schönem Wetter, ab 20 Grad, wenn es nicht regnet, so Bastian Schur vom Strandbad Tenderingssee. Informiert werde dazu über Social Media sowie die Homepage (https://www.strandbad-tenderingssee.com/). Man sei froh, dass es in diesem Jahr keine Corona-Auflagen mehr für den Badebetrieb gebe. Tickets gibt es nun auch wieder vor Ort, lediglich an besonders heißen Wochenenden müssten die Tickets online gekauft werden.
Der Zugang zum Auesee in Wesel ist von März bis Oktober frei, Gebühren fallen allerdings fürs Parken an. Seit Sonntag ist von nun an freitags sowie am Wochenende und in den Ferien tagsüber die DLRG vor Ort, heißt es auf Nachfrage bei der Stadt. Bei entsprechendem Badewetter seien Duschen und Toilettenhäuschen geöffnet. Auf den Toiletten werde weiter empfohlen, eine Maske zu tragen. Weitere Infos gibt es auch hier online: https://www.wesel.de/kultur-freizeit/auesee.
Als letzter Badesee geht – wenn das Wetter mitspielt – ab 23. Mai das Bettenkamper Meer in Moers an den Start – dann auch mit neuer Leitung der Strandbar. Eintrittskarten wird es hier weiter über die Enni-Homepage geben. Auch hier sind weitere Infos online zu finden: https://www.enni.de/freizeit/baeder/naturfreibad-enni-bettenkamper-meer/
Rad- und Wandertouren um die Badeseen im Kreis Wesel
- „Der gesamte Niederrhein und somit auch der Kreis Wesel profitiert von seiner unmittelbaren Nähe zum Ruhrgebiet, denn viele Tagesgäste lockt es an warmen Sommertagen raus aus der Stadt, hinein ins Grüne, zu unseren Badeseen“, heißt es von Niederrhein Tourismus.
- Passend dazu gibt es auf der Homepage des Unternehmens Tipps für Rad- und Wanderrouten vorbei an den Badeseen des Kreises Wesel.
- Unter anderem gibt es eine Wanderroute um den Auesee, die Radtour „Moers – Rundtour ‘Wasser und Schloss’“, die Radtour „Auesee, Rhein & Lippeaue“ sowie die Radtour „Stadt-Land-Fluss – Niederrhein pur zwischen Xanten, Rees und Wesel“.