Wesel. Jens und Eva Tenbergen vom Feldmarker Karnevals-Komitee überraschten das Weseler Mitglied Elmar Schwedtmann mit einem Survival-Paket.
Karneval ist die fünfte Jahreszeit für alle Närrinnen und Narren. Zwischen Altweiber-Donnerstag und Veilchen-Dienstag ist normalerweise die heiße Phase der tollen Tage, in der Karnevalsbälle, Sitzungen und Umzüge stattfinden. Tausende von Narren feiern dann in bunten Kostümen ihren Karneval. Im vergangenen Jahr konnte die fünfte Jahreszeit noch groß gefeiert werden.
Das ist in diesem Jahr jedoch anders. Keine Veranstaltungen im ganzen Kreis Wesel, keine Kostümierten in Feierlaune, keine Proklamationen, keine Stimmungsmusik und keine Helau-Rufe. Auch die Eselsorden-Verleihung musste dem Virus weichen, sämtliche Karnevalsvereine mussten alles absagen.
Menschen bei guter Laune halten
Doch wer ein Narr ist, lässt sich den Karneval nicht nehmen. Das Feldmarker Karnevals-Komitee (FKK) ließ sich etwas Besonderes einfallen. Gerade ein Jahr im Amt als Präsident leitet Jens Tenbergen die Narren aus dem Stadtteil Feldmark. Als Nachfolger von Ehrenpräsidentin Monika Krebbing hätte er sich sicherlich auch eine schönere Session gewünscht.
Seine Idee war, die Menschen bei guter Laune zu halten. Er tat sich mit Eva Tenbergen zusammen und ging mit ihr auf Tour durch Wesel. „Karneval ist Tradition und soll allen Freude bringen“, sagte er. Erste Station war die Wohnung von Elmar Schwedtmann, der sich ganz überrascht zeigte. Der 85-jährige Rentner war als Industriekaufmann tätig und feiert jetzt ein närrisches Jubiläum bei der Karnevalsgesellschaft. Der Karnevalsbegeisterte ist in diesem Verein bereits fünf mal elf Jahre, hat hier schon einige Höhepunkte und Ehrungen erleben dürfen. Pünktlich um 11.11 Uhr ertönten die Worte des Vereinspräsidenten, jedoch ohne Musik und „tatatatata“.
Urkunde mit Schreibfehler
„Bleibe gesund und uns weiterhin noch lange erhalten. Du bist immer noch mit dem Herzen dabei“, sagte Tenbergen, gratulierte in gebührendem Abstand sowie mit Maske und überreichte ihm eine Urkunde für seine Verdienste um das Brauchtum und die Pflege rund um den Karneval. „Ich nehme diese Urkunde aber nicht an“, lächelte Schwedtmann, denn ein dicker Druckfehler hatte sich eingeschlichen: Aus seinem Vornamen wurde eine Elma. „Hier kann man einmal sehen, dass ein Buchstabe wirklich zu einem Karnevalsscherz werden kann.“ Auch seine Ehefrau Maria musste kräftig lachen. Lachen gerade in dieser Corona-Zeit ist ja besonders wertvoll. Auf das Bützchen und die Überreichung des Ordens musste dieses Mal aber verzichtet werden. Aus den Händen von Mitglied Eva Tenhagen erhielt der Geehrte dann noch ein sogenanntes „Survival-Paket“ (Überlebens-Paket), das einiges zum Trinken, Naschen und Spielen sowie Überraschungen enthielt, um zu zeigen, dass der Karneval überleben werde.
Als Dank gab es ein Schnäpschen
Elmar Schwedtmann nahm alles mit Humor, bedankte sich mit einem Schnäpschen und dem Karnevalsruf „Wesel Helau“, den man in dieser Session doch sehr vermisse.
In Vorfreude auf die nächste Session verließen der Präsident und seine Begleiterin die erste Station und besuchten dann noch die anderen aktiven Mitglieder des FKK – denn auch sie sollten noch einen kleinen Hauch Karnevalsstimmung mit erleben.