Wesel. Massiver Kabeldiebstahl und coronabedingte Personalausfälle führen zur Verlängerung der Bauzeit auf der Bahnstrecke zwischen Wesel und Bocholt.
Massiver Kabeldiebstahl und coronabedingte Personalausfälle führen zur Verlängerung der Bauzeit auf der Bahnstrecke zwischen Wesel und Bocholt. Anfang November haben Unbekannte im Bereich Hamminkeln rund einen Kilometer Oberleitung und die zugehörigen Befestigungen gestohlen. Die Schäden ziehen sich über eine Strecke von fast zwei Kilometern. Die Arbeit vieler Tage wurde so in einer Nacht zerstört.
Der Diebstahl bedeutet nicht nur einen enormen materiellen und finanziellen Schaden, sondern hat auch massive Auswirkungen auf den weiteren Bauablauf. Zusätzlich bringt die Coronapandemie die Bauarbeiten ins Stocken. Derzeit ist rund ein Drittel der Bauleute der beauftragten Baufirma in Quarantäne. Die Deutsche Bahn (DB) arbeitet unter Hochdruck daran, die Schäden zu beheben und den Zeitverlust aufzuholen. Dennoch kann die Strecke nicht wie ursprünglich geplant am 12. Dezember in Betrieb gehen, sondern erst am 1. Februar 2022.
Verlängerung des Schienenersatzverkehrs
Seit Sommer elektrifiziert die Deutsche Bahn (DB) den 22 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Niederrhein und westlichem Münsterland. Hierfür wurden in den letzten Monaten über 300 Oberleitungsmasten aufgestellt, fast 24 Kilometer Oberleitung montiert sowie umfangreiche Arbeiten an Bahnübergängen, Gleisen, Weichen, Stellwerkstechnik und Bahnhöfen umgesetzt. Zukünftig können Fahrgäste ohne Umstieg zwischen dem westlichen Münsterland, Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf reisen.
Außerdem fahren nach dem Abschluss der Arbeiten ausschließlich moderne Elektrotriebzüge auf der Strecke, die deutlich weniger CO2 ausstoßen. Die Verzögerung der Baumaßnahme hat auch eine Verlängerung des bestehenden Schienenersatzverkehrs auf der Strecke zur Folge. Die Züge werden zwischen Wesel und Bocholt durch Busse ersetzt, die an allen Stationen halten.